Auf der Überholspur: Indiens Wirtschaft wird vor Frankreich zur sechstgrößten der Welt

Indien ist zur sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen und hat damit den jüngsten Daten der Weltbank zufolge Frankreich auf den siebten Platz verdrängt. Ein Ende der Dynamik ist führenden Beratungsunternehmen zufolge weiter nicht in Sicht.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Indiens stieg Ende 2017 auf 2,597 Billionen US-Dollar und überholte damit Frankreichs BIP in Höhe von 2,582 Billionen US-Dollar. Die ehemalige britische Kolonie konnte den Gesamtwert der im eigenen Land produzierten Güter und Dienstleistungen damit in den letzten zehn Jahren verdoppeln. Angesichts einer Bevölkerung von 1,34 Milliarden Menschen - 20 Mal mehr als in Frankreich – liegt der durchschnittliche Lebensstandard dennoch weiterhin deutlich unter jenem vieler europäischer Staaten.

Mit einem prognostizierten Wachstum von 7,3 Prozent im laufenden Jahr hat sich Indien auch zur am schnellsten wachsenden aufstrebenden Volkswirtschaft der Welt entwickelt. Die Weltbank prognostiziert für 2019 und 2020 zudem ein Wachstum von bis zu 7,5 Prozent.

Indiens Wirtschaft ist (heute) robust, widerstandsfähig und hat Potenzial für nachhaltiges Wachstum",

meint Ayhan Köse, Direktor der Development Prospects Group bei der Weltbank. Die Haupttreiber der indischen Wirtschaft seien "der robuste private Konsum und die Stärkung der Investitionen".

Das in London ansässige Bankhaus HSBC stellte in Aussicht, dass das Land in absehbarer Zeit auch Japan und Deutschland überholen und so im nächsten Jahrzehnt zur drittgrößten Volkswirtschaft werden könnte.

Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) stimmt dieser Prognose zu. Bereits im vergangenen Jahr hatte dieses prognostiziert, dass die Weltwirtschaft in den nächsten drei Jahrzehnten von der Volksrepublik China dominiert werden, die US-Wirtschaft hingegen an Schwung verlieren und hinter Indien zurückfallen würde. Russland würde demgegenüber zur führenden europäischen Wirtschaft vor Deutschland, Großbritannien und Italien mit einem BIP von sieben Billionen US-Dollar aufsteigen, so ein PwC-Bericht.