Reaktion auf Trump-Zölle: Für deutsche Investitionen riskiert Peking Schwächeln eigener Anbieter

Die Aktien chinesischer Automobilhersteller setzten in dieser Woche ihre Talfahrt fort, nachdem die Regierung in Peking eine Reihe von Geschäften mit deutschen Firmen angekündigt hatte. Als Reaktion auf die US-Zölle strebt man eine intensivere Kooperation an.

Die inländischen Autohersteller schnitten im Rahmen des jüngsten Bärenmarktes in der Volksrepublik China am schlechtesten ab, wobei der Automobilhersteller Great Wall Motors sogar um mehr als 50 Prozent unter den Höchststand vom Oktober fiel. Es gibt viele Gründe für die niedrigeren Bewertungen der chinesischen Automobilhersteller. JP-Morgan-Analysten nannten diese Woche in einem Bericht einige davon. Unter ihnen sehen sie Faktoren wie Arbeits- und Rohstoffpreisdruck, strengere Standards für Fahrzeugemissionen und eine zunehmende Sättigung am unteren Ende des Geländewagen-Marktes, des sogenannten SUV Markets, der als Great Wall Motors' bevorzugtes Segment gilt.

Hang Seng erholt sich, Autoaktien bleiben im Keller

Ein weiterer Faktor ist jedoch die Entscheidung der Volksrepublik China, einen Teil ihres Automobilmarktes an deutsche Hersteller abzutreten - als Teil der Gesamtreaktion Pekings auf den in diesem Monat von der Trump-Regierung initiierten Zollkrieg. Peking hat sich offenbar dazu entschlossen, die heimischen Produzenten zu belasten, um engere wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland zu knüpfen.

Trotz der bescheidenen Erholung des Hang Seng China Enterprises Index verlor die Auto-Aktie in der vergangenen Woche weiter an Wert. Die letzte Runde des Schwächeanfalls fällt mit der Bekanntgabe großer Joint Ventures zwischen deutschen und chinesischen Automobilherstellern zusammen, die ihrerseits eine Reaktion auf den Handelskrieg zwischen China und den USA darstellen.

Mehrere deutsche Großunternehmen wollen Engagement erweitern

Great Wall und BMW haben Anfang dieser Woche vereinbart, eine elektrische Version des Mini zu bauen. Das in München ansässige Unternehmen kündigte eine Erweiterung seines Joint Ventures mit Brilliance Auto an, um im nächsten Jahr in der Volksrepublik 519.000 Fahrzeuge zu produzieren. Außerdem wolle man 4,7 Milliarden US-Dollar für Batterien vom chinesischen Hersteller CATL ausgeben.

Auch Siemens, BASF und Volkswagen kündigten in dieser Woche große Expansionspläne für China an, als Premier Li Keqiang Berlin besuchte.