Olaf Scholz, Afrika und der Wasserstoff

Scholz und die "Ampel" haben die antirussischen Sanktionen vorangetrieben und damit die Energiekrise verschärft, für steigende Kosten und Inflation gesorgt, die Rezession verstärkt. Die Berliner Pläne setzen auf "grünen Wasserstoff" aus Afrika als Energieträger der Zukunft ‒ eine weitere Illusion.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf der gegenwärtig in Berlin tagenden Investitionskonferenz "Compact with Africa" eine Charmeoffensive in Richtung Afrika gestartet. Wie die Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) berichteten, forderte der deutsche Kanzler die afrikanischen Länder auf, in großem Maßstab in die Herstellung von "grünem Wasserstoff" einzusteigen. Dazu erklärte Scholz laut dem Wirtschaftsportal:

"Die Compact-with-Africa-Konferenz soll das Signal aussenden: Sie können auf Deutschland als Partner zählen."

Um den "klimafreundlichen" Wasserstoff in Afrika zu produzieren, wolle man einen eigenen Entwicklungsfonds ("Power to X") und weitere Maßnahmen auflegen, so Scholz in Berlin. Deutschland werde große Mengen "grünen Wasserstoff" aus Afrika abnehmen. Zudem verfüge Afrika über ein riesiges Wachstumspotenzial, und die Zusammenarbeit mit den Staaten Afrikas sei unverzichtbar, um globale Fragen zu lösen, unterstrich der deutsche Regierungschef.

Scholz habe auch die Pläne zur Schaffung einer panafrikanischen Freihandelszone begrüßt. Für "Investoren" würde ein solcher Zusammenschluss das "Marktpotenzial", wie er sagte, "enorm erhöhen". Berlin will Unternehmen bei der Erschließung afrikanischer Märkte unterstützen.

Skepsis gegenüber der Wasserstoff-Strategie

Allerdings sehen nicht alle Wirtschafts- und Energie-Fachleute die Wasserstoffpläne der Bundesregierung in so rosigen Farben. Gegenüber den DWN habe der Energie-Experte Hans-Günter Appel unterstrichen, dass vor Beginn der Wasserstoff-Importe enorme Investitionen in die Infrastruktur erforderlich seien. Der Aufbau entsprechender Einrichtungen sei äußerst kompliziert und kostenträchtig.

Beispielsweise sei unwahrscheinlich, dass in den krisengeschüttelten Ländern der Sahelzone, wo der für die Wasserstoffproduktion notwendige Solarstrom erzeugt werden soll, dauerhaft zuverlässig und kostengünstig produziert werden könne.

Hinzu kommen, so Appel, die spezifischen Nachteile von Wasserstoff als Energieträger: Herstellung, Transport und Umwandlung in Wärme oder Elektroenergie sind mit bedeutenden energetischen Verlusten behaftet.

Daher könnten sich die Pläne der Bundesregierung laut Appel als "Luftschloss" entpuppen.

Mit der Konferenz "Compact with Africa", die auf eine deutsche Initiative von 2017 zurückgeht, will Berlin günstige Anlagemöglichkeiten für Kapitalanleger in Afrika und Strukturen für eine "nachhaltige" Energieversorgung schaffen.

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