VK kehrt heim: Aktionäre beschließen Verlegung des Sitzes nach Russland

Die russische Politik, in Russland gegründete und in Offshores ausgewanderte Unternehmen zur Rückkehr zu bewegen, verbucht einen großen Erfolg: Der Betreiber von Onlinediensten, VK, hat am Freitag beschlossen, seinen Sitz von den Britischen Jungferninseln in eine Sonderverwaltungszone im Gebiet Kaliningrad zu verlegen.

Der Anbieter von Onlinediensten, VK Company Limited, wird die Londoner Börse verlassen und sich in Russland neu registrieren lassen. Wie sich aus einer Presseerklärung (englische Fassung hier) der Gesellschaft ergibt, haben die Aktionäre und der Verwaltungsrat von VK am Freitag beschlossen, das Unternehmen von den Britischen Jungferninseln nach Russland umzusiedeln.

Nach der staatlichen Registrierung in Russland wird VK eine internationale Aktiengesellschaft russischen Rechts mit Sitz in der Sonderverwaltungsregion (SAR) auf der Insel Oktjabrskij im Gebiet Kaliningrad werden. Der Name des Unternehmens soll künftig offiziell in kyrillischen Buchstaben geschrieben werden. 

Ebenso beschlossen die Organe eine neue Satzung des Unternehmens, die ab dem Zeitpunkt der staatlichen Registrierung in Kraft tritt, und fassten Beschlüsse über die Ausgabe von Stammaktien und wandelbaren Stammaktien der Klasse A.

VK ist damit das erste international agierende Großunternehmen, das seinen satzungsmäßigen Sitz nach Russland zurückverlegt und sich in vollem Umfang russischem Gesellschaftsrecht unterstellt. 

Die Erfolgsgeschichte von VK begann im Jahr 2006, als die Brüder Nikolai und Pawel Durow VKontakte, eine der ersten sozialen Plattformen Russlands, programmierten. Das Unternehmen expandierte schnell und bot bald neben der sozialen Plattform, die 2010 die Marke von 100 Millionen aktiven Nutzern sprengte, auch weitere Online-Dienstleistungen an. Pawel Durow gründete später auch den Instant-Messaging-Dienst Telegram. 

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