Humanitäre Überlegungen: Landmaschinenhersteller Claas verteidigt Geschäfte mit Russland

Trotz der Sanktionen gegen Russland wird der deutsche Landmaschinenhersteller CLAAS weiterhin Mähdrescher nach Russland liefern. Dies gibt der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung bekannt.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am Sonntag erklärt Jan-Hendrik Mohr, der Vorstandsvorsitzende beim Landmaschinenhersteller CLAAS, dass sein Unternehmen eine der wichtigsten Agrarregionen der Welt nicht verlassen könne und wolle. Die Entscheidung, weiterhin Mähdrescher nach Russland zu liefern, begründete Mohr mit humanitären Überlegungen. Es handele sich um einen Beitrag zur Welternährungsversorgung.

Mohr bezeichnete das Aussetzen des Getreideabkommens als enttäuschend und stellte fest, dass Russland und der Westen hiervon am wenigsten betroffen seien – nämlich aufgrund des Getreidereichtums in Russland beziehungsweise der Kaufkraft im Westen.

Der Firmenchef des wegen seiner fortlaufenden Geschäftsaktivitäten in Russland in die Kritik westlicher Medien und Politiker geratenen Landmaschinenherstellers argumentiert, dass diese Maschinen für die Lebensmittelproduktion unter die geltenden Ausnahmeregelungen der internationalen Sanktionen gegen Russland fallen.

Es sei richtig, dass landwirtschaftliche Geräte teilweise von den Sanktionen ausgenommen seien, ebenso wie Medikamente und medizinische Geräte, bekräftigt Mohr seine Position.

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