Wegen Risiken für Cybersicherheit: China verbietet Erzeugnisse von US-Chiphersteller Micron

Die Konfrontation zwischen chinesischen und US-amerikanischen Chipherstellern spitzt sich zu. Nach einer Prüfung von Erzeugnissen des US-Produzenten Micron Technology hat die chinesische Cyberraum-Behörde ernsthafte Probleme festgestellt und ein Kaufverbot erteilt.

Die chinesische Cyberraum-Behörde hat am 21. Mai die nationalen Betreiber von kritisch wichtigen IT-Infrastrukturen davor gewarnt, die Erzeugnisse des US-Chipherstellers Micron Technology zu kaufen. In einer entsprechenden Mitteilung vom Sonntag begründete die Behörde diese Entscheidung damit, dass man im Rahmen einer technischen Prüfung von Produkten dieses Unternehmens "ziemlich ernsthafte potenzielle Probleme mit der Netzwerksicherheit" aufgedeckt habe. Diese stellten demnach bedeutende Risiken für die nationale Cybersicherheit Chinas dar. Im Einklang mit dem Gesetz über die Netzwerksicherheit und anderen rechtlichen Verordnungen sollten die chinesischen IT-Anbieter künftig auf Chips von Micron Technology verzichten.

Gleichzeitig hob die Behörde ausdrücklich hervor, dass die Regierung in Peking gegenüber der Außenwelt offen sei. Deswegen seien jene Hersteller, die das chinesische Recht befolgten, auf dem Binnenmarkt willkommen.

Die Prüfung der Produktion des US-Herstellers hatte in China Ende März begonnen, nachdem die US-Regierung eine Reihe von Maßnahmen beschlossen hatte, um chinesischen Herstellern den Zugriff auf den globalen Markt für elektronische Komponenten zu erschweren. Das US-Unternehmen mit Sitz im Bundesstaat Idaho arbeitete nach eigenen Angaben beim Prüfverfahren mit der chinesischen Behörde zusammen. Seine Erzeugnisse entsprechen nach eigenen Angaben den Sicherheitsstandards.

Micron Technology gehört zu den weltweit größten Halbleiterherstellern. Das Unternehmen stellt vor allem Speicherelemente für Computer her und verfügt über Produktionsstandorte in den USA, Italien, Singapur und Japan.

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