EU-Sanktionen: Ölpreisdeckel seit Anfang April dauerhaft durchbrochen

Als Strafmaßnahme gegen Russland hat die EU einen Ölpreisdeckel von 60 Dollar pro Barrel verhängt. Mit der Ankündigung einer Förderkürzung durch die OPEC stieg der Preis für russisches Öl über diese Marke. Die Strafmaßnahme der EU ist wirkungslos.

Mit der Ankündigung einer weiteren Förderkürzung am 2. April durch die OPEC-Länder stiegen unmittelbar die Preise für Rohöl. Das betrifft die Referenzmarken Brent und WTI ebenso wie alle anderen Rohölsorten, die an den Märkten gehandelt werden. Auch der Preis für die russische Marke Urals sprang in die Höhe.

Zum Handelsstart am 4. April stieg er um über zehn Prozent auf 64,65 Dollar das Fass. Seitdem liegt der Preis für die Marke Urals beständig über 60 Dollar pro Barrel. Sein bisheriger Höchststand war am 12. April. Da kostete das Fass 68,12 Dollar.

Das deutet darauf hin, dass der von der EU als Strafmaßnahme gegenüber Russland beschlossene Ölpreisdeckel nicht funktioniert.

Die EU verbietet die Versicherung von Transporten russischen Öls durch westliche Versicherungskonzerne, wenn der Kontrakt den Ölpreisdeckel nicht berücksichtigt. Mit der Maßnahme versucht die EU, Russlands Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu minimieren. Westliche Politiker vertreten die These, Russland sei zur Finanzierung des Krieges auf ausländische Devisen angewiesen. 

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