Russische Zentralbank senkt Leitzins auf 11 Prozent

Am Donnerstag hat die russische Zentralbank zum dritten Mal in Folge den Leitzins von 14 auf 11 Prozent gesenkt. Zu den Gründen der Maßnahme gehören die Verlangsamung der Inflation, eine Abnahme der Verbraucheraktivität sowie eine Stärkung des Rubels.

Die Entscheidung, den Leitzins von 14 auf 11 Prozent zu senken, wurde am Donnerstag auf einer außerplanmäßigen Sitzung getroffen. Dies ist bereits die dritte Senkung in den vergangenen eineinhalb Monaten, nachdem die Notenbank den Leitzins im Februar – ebenfalls außerplanmäßig – drastisch auf 20 Prozent angehoben hatte, um den Einbruch des Rubels aufzuhalten. Zuletzt hat sich der Rubel deutlich erholt. Er liegt aktuell etwas über dem Vorkriegsniveau.

Eine weitere Senkung sei nicht ausgeschlossen, hieß es in einer Pressemitteilung der Regulierungsbehörde. Die nächste Sitzung soll bereits im Juni stattfinden. "Laut Prognose der Zentralbank wird die jährliche Inflation unter Berücksichtigung der laufenden Geldpolitik im Jahr 2023 auf 5 bis 7 Prozent sinken und im Jahr 2024 wieder auf 4 Prozent zurückkehren", heißt es in der Mitteilung. In Bezug auf das laufende Jahr gab die Behörde keine Prognose ab.

Die Risiken für die Finanzstabilität seien etwas zurückgegangen, was die Lockerung bestimmter Kapitalverkehrskontrollen ermögliche, begründete die Zentralbank ihr Vorgehen. Zudem gehe die Inflation langsam zurück. Gleichzeitig "bleiben die externen Bedingungen für die russische Wirtschaft schwierig, was die Wirtschaftstätigkeit erheblich einschränkt".

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