IWF-Chefin: Weltwirtschaft in schlechtester Verfassung seit dem Zweiten Weltkrieg

Während ihrer Ansprache auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wies die Chefin des IWF darauf hin, dass die globale Wirtschaft vor einer enormen Prüfung stehe. Die Welt sei mit einem möglichen Zusammentreffen mehrerer Katastrophen konfrontiert.

"Die Weltwirtschaft steht vor der größten Prüfung seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds Kristalina Georgieva zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Der Konflikt in der Ukraine habe "die COVID-19-Pandemie – eine Krise nach der anderen – verschlimmert, Leben zerstört, das Wachstum beeinträchtigt und die Inflation in die Höhe getrieben". Sie warnte weiter:

"Hinzu kommen die stark gestiegene Volatilität auf den Finanzmärkten und die anhaltende Bedrohung durch den Klimawandel. Wir stehen vor einem potenziellen Zusammentreffen von Katastrophen."

Die IWF-Chefin wies auf die Auswirkungen der steigenden Lebensmittel- und Energiepreise auf die Haushalte in aller Welt hin und erklärte, die Krise schaffe große Probleme für "hoch verschuldete, anfällige Länder", die eine Umschuldung benötigten.

Georgieva forderte die reichen Länder auf, die Handelsschranken zu senken, den in Not geratenen Ländern zu helfen und die grenzüberschreitenden Zahlungssysteme zu verbessern.

Die Warnung des IWF kommt inmitten der Befürchtung einer weltweiten Rezession, da die Produktion in China aufgrund der anhaltenden pandemiebedingten Einschränkungen stark zurückgegangen ist. Gleichzeitig kämpfen Europa und die USA mit steigenden Lebenshaltungskosten und die Schwellenländer sehen sich infolge der Sanktionen gegen Russland, einem wichtigen Rohstofflieferanten, mit Lebensmittelengpässen konfrontiert.

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