Die chinesischen Unternehmen Cnooc, CNPC und die Sinopec-Gruppe befinden sich in gemeinsamen Gesprächen mit Shell über den 27,5-prozentigen Anteil des Unternehmens an dem Flüssiggasprojekt Sachalin-2 in Russland. Das berichtet Bloomberg mit Verweis auf Quellen, die mit der Sachlage vertraut sein wollen.
Die Gespräche, die sich noch in der Anfangsphase befinden, beinhalten Berichten zufolge den Verkauf des Anteils an eine oder zwei der chinesischen Firmen oder an ein Konsortium aus allen drei Firmen. Shell sei auch offen für Verhandlungen mit weiteren potenziellen Käufern außerhalb Chinas, so die Quellen laut Bloomberg.
Im März kündigte der britische Öl- und Gaskonzern Shell seine Pläne an, sich aus Joint Ventures mit dem staatlichen russischen Gasriesen Gazprom und damit verbundenen Unternehmen zurückzuziehen. Diese Entscheidung folgt ähnlichen Schritten, die von der französischen Total, der britischen BP und der norwegischen Equinor ASA angekündigt wurden. Später teilte das Unternehmen mit, dass es aufgrund des Ausstiegs Vermögenswerte in Höhe von bis zu fünf Milliarden US-Dollar abschreiben müsse.
Auch die chinesische Automobilindustrie behält die neuen Möglichkeiten in Russland im Auge. Einer der chinesischen Autohersteller könnte den Anteil von Renault an dem russischen Autohersteller Awtowas kaufen, so eine von der Nachrichtenagentur TASS zitierte Quelle in Regierungskreisen. Renault hält 68 Prozent an der Lada Auto Holding, einem Gemeinschaftsunternehmen mit Rostek, das 100 Prozent von Awtowas besitzt.
Infolge der westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit Moskaus Militäroperation in der Ukraine, die am 24. Februar begann, kam es zu einem Massenexodus großer internationaler Marken aus Russland.
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