Am Donnerstag gaben die Finanz- und Außenministerien der Vereinigten Staaten neue Sanktionen gegen Russland bekannt. Die Embargos würden die russische Bergbaugesellschaft Alrosa und die United Shipbuilding Corporation betreffen, hieß es. Brian Nelson, Unterstaatssekretär für Terrorismus und Finanzermittlung im US-Finanzministerium, erklärte:
"Diese Sanktionen werden weiterhin Druck auf die Hauptakteure ausüben, die Russlands unprovozierten Krieg ermöglichen und finanzieren."
Bemühungen, "den Zugang des Kremls zu Vermögenswerten zu beschränken", würden fortgesetzt, so Nelson.
Gemessen am Volumen ist Alrosa der größte Diamantenförderer der Welt und für etwa 90 Prozent der russischen Kapazitäten verantwortlich. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Exporte des Unternehmens auf mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar. Im Rahmen einer vor etwas mehr als einem Jahr in den USA erlassenen Verordnung wurde das Unternehmen bereits als potenzieller Kandidat für Sanktionen genannt.
Die United Shipbuilding Corporation, die angeblich "fast alle russischen Kriegsschiffe" baut, wurde vom US-Außenministerium zusammen mit 28 Tochterunternehmen und acht Personen im Vorstand des Unternehmens gesondert sanktioniert.
Infolgedessen werden alle in den USA befindlichen Immobilien der beiden Unternehmen und ihrer Tochtergesellschaften beschlagnahmt, so das US-Finanzministerium weiter. Es wurde darauf hingewiesen, dass US-amerikanische Staatsbürger keine Geschäfte mit den betreffenden Unternehmen tätigen dürfen.
Die Maßnahmen folgen auf eine Reihe von bereits zuvor verhängten Sanktionen, die die US-Regierung und eine Reihe westlicher Verbündeter in jüngster Zeit gegen Moskau verhängt haben. Diese zielen darauf ab, "Russlands Wirtschaft zu lähmen und zu isolieren".
Am Donnerstag hatte die Europäische Union für ein vollständiges Embargo gegen russische Energielieferungen gestimmt. Der Vorschlag wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 513 zu 22 Stimmen bei 19 Enthaltungen angenommen. Allerdings ermöglicht die nicht bindende Resolution den EU-Mitgliedsstaaten eine Umgehung der Sanktionen. Insbesondere Länder, die weiterhin von Öl, Gas oder Kohle aus Russland abhängig sind, könnten hiervon Gebrauch machen.
Auch Washington hatte ein vollständiges Einfuhrverbot für Kohle, Gas und Öl aus Russland verhängt, wobei das Weiße Haus erklärte, die USA sollten "ihre kollektive Abhängigkeit von russischer Energie verringern und den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin erhöhen". Am Donnerstag haben die US-Senatoren das Embargo in zwei getrennten Abstimmungen angenommen.
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