Hohe Ölpreise führten dazu, dass US-Präsident Joe Biden im eigenen Land unter Druck geriet, die strategischen Erdölvorräte der Vereinigten Staaten anzuzapfen. Nun schlug er China am Dienstag während eines virtuellen Treffens mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping vor, dasselbe zu tun. Das berichtete die South China Morning Post unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
China steht dem Vorschlag offen gegenüber, hat aber noch nicht offiziell zugestimmt oder sich zu konkreten Maßnahmen in dieser Angelegenheit verpflichtet, so die Zeitung.
Die Möglichkeit eines derartigen gemeinsamen Schrittes wurde erstmals während eines Telefongesprächs zwischen dem chinesischen Außenminister Wang Yi und dem US-Außenminister Antony Blinken in der vergangenen Woche ins Gespräch gebracht. Berichten zufolge seien die Verhandlungen über die Einzelheiten des möglichen Abkommens im Gange.
Die Quelle der South China Morning Post behauptet, Washington beabsichtige, unabhängig von Pekings Entscheidung bereits kommende Woche Öl aus seinen Reserven freizugeben.
Am Mittwoch gaben die Ölpreise nach, wobei sowohl die globalen als auch die US-Benchmarks um etwa ein Prozent fielen. Die Brent-Rohöl-Futures fielen um rund 72 Cent auf 82,71 US-Dollar pro Barrel und machten damit die Gewinne vom Dienstag wieder zunichte. Die US West Texas Intermediate (WTI) Rohöl-Futures fielen um 76 Cent auf 80,00 US-Dollar und setzten damit die Verluste vom Dienstag fort.
Nachdem die Ölpreise im vergangenen Monat ein Siebenjahreshoch erreicht hatten, sind sie wieder gesunken. Die Internationale Energieagentur erklärte in dieser Woche, dass das Rohölangebot endlich mit der steigenden Nachfrage Schritt halten kann. Auch die OPEC erklärte kürzlich, dass sich der Markt bereits im nächsten Monat auf einen Überschuss zubewegt.
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