Die iPad-Produktion von Apple ist gegenüber den ursprünglichen Plänen des US-Unternehmens für September und Oktober um 50 Prozent zurückgegangen, berichtete Nikkei Asia. Grund sei die Entscheidung, für iPads vorgesehene Teile für die Produktion des neuen iPhone 13 zu verwenden, zusammen mit Chips, die für ältere Versionen des Smartphones bestimmt waren. Sowohl iPad- als auch iPhone-Produktlinien teilen sich eine Reihe von Komponenten, darunter Kern- und Peripheriechips.
Apple-Quellen zufolge geht der US-Technologieriese von einer stärkeren Nachfrage nach dem Smartphone als nach dem iPad aus. Das Unternehmen ist bereits dafür bekannt, dass es bei seinen Neuerscheinungen Prioritäten setzt. Das neue iPhone 13 ist gerade erst am 24. September auf den Markt gekommen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Apple iPhones in der Rangfolge vor iPads stellt. Letztes Jahr hatte das Unternehmen die Produktion einiger iPad-Teile auf die Herstellung des iPhone 12 verlagert, um den Verkauf des Produktes inmitten von Lieferkettenproblemen während der COVID-19-Pandemie zu unterstützen.
Auch die weltweite Nachfrage nach iPads ist jedoch in letzter Zeit gestiegen, da immer mehr Menschen während der Lockdowns von zu Hause aus arbeiten und lernen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens International Data Corporation (IDC) hat Apple in diesem Jahr bereits 40,3 Millionen iPads verkauft. Das entspricht einem Anstieg von 17,83 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum vor zwölf Monaten. Wie Apple auf seiner Webseite erklärt, müssen Kunden derzeit bis zu sechs Wochen auf ein neues iPad warten, was vermutlich auf die Umverteilung innerhalb der Produktion zurückzuführen ist.
Früheren Berichten zufolge plant Apple außerdem, die Produktionszahl für das iPhone 13 in der bevorstehenden Urlaubssaison um bis zu zehn Millionen Einheiten zurückzufahren, um dem wachsenden Mangel an Halbleitern zu begegnen.
Der Apple-CEO Tim Cook räumte kürzlich ein, dass der Umsatz des Unternehmens von Juli bis September aufgrund der "branchenweiten Siliziumknappheit und der mit COVID verbundenen Produktionsunterbrechungen" um sechs Milliarden US-Dollar hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Er fügte hinzu, dass die Auswirkungen für das vierte Quartal noch schlimmer sein könnten.
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