Besonders der sich schnell ausbreitende Mangel an Halbleitern macht den Herstellern von Haushaltselektronik bis hin zu Automobilen zu schaffen. Laut dem Chef des chinesischen staatlichen Haushaltsgeräte-Unternehmens Hisense Jia Shaoqian könnte die Situation "innerhalb von zwei bis drei Jahren geklärt werden", wenn es "keine großen Probleme" wie globale Handelsstreitigkeiten gibt. Er hob in einem Interview mit CNBC hervor:
"Wenn die Sanktionen im Handel und in der Wirtschaft zwischen den Nationen anhalten, ist es jedoch wirklich schwer einzuschätzen."
Sein Unternehmen hat die Auswirkungen der Chip-Knappheit ebenso zu spüren bekommen wie viele andere. Jia behauptete zwar, dass die Geschäfte normal weiterlaufen würden, stellte aber fest, dass die Produktionskosten deutlich gestiegen seien.
Weltweit gehen Führungskräfte davon aus, dass die Chip-Knappheit bis weit in das Jahr 2022 hinein andauern wird. Einige Experten sind sogar der Meinung, dass die Krise auch darüber hinaus andauern könnte. Die derzeitige Knappheit ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, vor allem auf die wachsende Nachfrage nach Unterhaltungselektronik in Zeiten der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Lieferausfälle.
Halbleiterchips sind auch wichtige Komponenten in modernen Autos und werden häufig in Infotainmentsystemen sowie in grundlegenden Teilen wie der Servolenkung und den Bremsen verwendet. Ein durchschnittliches Fahrzeug kann Hunderte von Halbleiterchips enthalten.
Automobilhersteller haben in diesem Jahr wegen des Chipmangels massive Gewinneinbußen zu verzeichnen. Zum Beispiel ist die Autoproduktion in Großbritannien im August im Jahresvergleich um 27 Prozent zurückgegangen. General Motors teilte im vergangenen Monat mit, dass seine Fahrzeugverkäufe in den USA im dritten Quartal im Jahresvergleich um mehr als 30 Prozent eingebrochen seien. Der US-Techkonzern Apple plant Berichten zufolge, seine Ziele für die Smartphone-Produktion im Jahr 2021 aufgrund der Chip-Knappheit um zehn Millionen Stück zu senken.
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