Cold Soft Power: USA sind nun Hauptimporteur von Speiseeis aus Russland

Jüngsten Statistiken des russischen Landwirtschaftsministeriums zufolge importieren die USA so viel Speiseeis aus Russland wie kein anderes Land der Welt. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres haben sich die Lieferungen nach Übersee so gut wie vervierfacht.

In der Zeitspanne von Januar bis März 2021 hat Russland nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Moskau 5.600 Tonnen Speiseeis ins Ausland exportiert, rund 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Exporterlös stieg demnach mit 14 Millionen US-Dollar um 61 Prozent. Der wichtigste Wachstumsfaktor waren dabei die Lieferungen in die USA, die auf das 3,7-Fache stiegen. Im ersten Quartal 2021 verkaufte Russland 1.900 Tonnen Eis nach Übersee mit einem Wert von 4,7 Millionen US-Dollar.

Somit wurden die USA zum Hauptimporteur dieser Süßigkeit aus Russland, gefolgt von Kasachstan und China. Die ehemalige Sowjetrepublik Kasachstan reduzierte zwar die Importe um 57 Prozent auf insgesamt 986 Tonnen und verringerte somit den Gesamtumsatz um 17 Prozent auf zwei Millionen US-Dollar, blieb allerdings weiterhin der zweitwichtigste Konsument von russischem Speiseeis. Das Reich der Mitte kaufte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit 576 Tonnen rund 43 Prozent mehr Eis aus Russland. Der Gesamtwert der Lieferungen stieg mit 2,6 Millionen US-Dollar um 66 Prozent. Die vierte und fünfte Zeile im Ranking belegten die Mongolei (559 Tonnen) und die Ukraine (260 Tonnen).

Ein Branchenvertreter teilte mit, dass US-Bürger traditionell viel Eis konsumierten, besonders in südlichen Staaten wie Florida und Kalifornien. Die Hauptverbraucher von Speiseeis aus Russland seien aber Auswanderer aus der ehemaligen UdSSR. Die begehrteste Sorte sei dabei Eis im Waffelbecher.

Laut Statistiken gehört Russland zu den 20 größten Eisproduzenten der Welt. Im Jahr 2020 wurden in Russland insgesamt 451.000 Tonnen Speiseeis produziert. Der Export verdoppelte sich innerhalb von fünf Jahren von 13.000 Tonnen im Jahr 2015 auf 26.000 Tonnen im vergangenen Jahr. Die Zahl der Abnehmerländer stieg in derselben Zeitspanne von 24 auf 35. So begann man, die Süßigkeit unter anderem nach Kanada, Schweden, Dänemark, in die Schweiz, in die Vereinigten Arabischen Emirate, in den Senegal und nach Côte d’Ivoire zu liefern.

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