Klimaschutzgesetz: Handelsverband will EEG-Umlage ganz abschaffen

Der Handelsverband Deutschland (HDE) will die EEG-Umlage abschaffen – erneuerbare Energien sollen über den CO2-Preis finanziert werden. HDE spricht sich für eine "faire Kostenumverteilung" aus. Händler gehen schon mit gutem Beispiel voran.

Mit Blick auf die Abstimmung im Bundeskabinett zum Klimaschutzgesetz macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass die Finanzierung der Energiewende auf eine gerechtere Grundlage gestellt werden und den Klimaschutz deutlicher in den Fokus nehmen muss. Die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) belaste Privatverbraucher und Handelsunternehmen überproportional hoch. Deshalb sollte der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie besser über den CO2-Preis bezahlt werden.

Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit, sagt:

"Das Klimaschutzgesetz muss verlässliche und dauerhafte Vorgaben machen. Die Politik sollte jetzt zudem die Gelegenheit nutzen und die Energiewende endlich auf stabile Füße stellen. Wir brauchen eine faire Kostenverteilung. Dafür sollte der nationale CO2-Preis als Leitinstrument dienen und durch den europäischen CO2-Preis ergänzt werden."

Bei einer konsequenten Nutzung der Einnahmen aus den CO2-Preisen bestünde die Möglichkeit der kompletten Finanzierung der Förderung erneuerbarer Energien über dieses Instrument.

In der Folge sollte dann die den Handel und die Privatverbraucher überdurchschnittlich belastende EEG-Umlage abgeschafft werden. Gerstein meint:

"Dieser Ansatz nimmt den CO2-Ausstoß in den Fokus und nicht wie heute, allein die Nutzung von Strom. Das bringt einen ganz klaren Anreiz zur Einsparung von CO2 und wäre somit auch ein wichtiger Schritt hin zu einem effektiveren Klimaschutz."

Der Einzelhandel geht beim Klimaschutz bereits mit gutem Beispiel voran: So erreichten die Handelsunternehmen in Deutschland in den vergangenen Jahren eine Treibhausgaseinsparung von 50 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Einzelhändler nutzen immer häufiger regenerative Energien für die eigene Stromversorgung, setzen effiziente Beleuchtungs- sowie Klimatechnik ein und investieren in Green-Building-Konzepte. Insbesondere mittelständischen und kleineren Händlern stünde dabei die Klimaschutzoffensive des Handels mit Expertise und Ideen zur Seite.

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