Die internationale Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV GL) mit Hauptsitz in Oslo will die Gaspipeline Nord Stream 2, die von der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 gebaut wird, nicht zertifizieren. In einer Pressemitteilung erklärte das Unternehmen am 2. Januar:
"DNV GL wird alle Inspektionstätigkeiten des Nord-Stream-2-Pipelinesystems gemäß den Sanktionen einstellen, solange diese Sanktionen in Kraft bleiben. Wir setzen einen Plan um, um unsere Unterstützung für das Projekt auslaufen zu lassen."
Die US-Sanktionen, die am 1. Januar mit der Verabschiedung des Verteidigungsbudgets im US-Kongress in Kraft traten, verbieten ausländischen Unternehmen effektiv die Erbringung von Pipeline-Test-, -Inspektions- und -Zertifizierungsdiensten. Die betroffenen Unternehmen haben 30 Tage Zeit, um das Projekt zu verlassen, andernfalls drohen ihnen Sanktionen.
DNV GL ist Partner der in Betrieb befindlichen Gaspipeline Nord Stream und des im Bau befindlichen Projektes Nord Stream 2. Die erste Gaspipeline wird seit 2012 jährlich von DNV GL zertifiziert. Die Überprüfungsverfahren von DNV zielen darauf ab, die Projektrisiken für Mensch, Eigentum und Umwelt zu minimieren. Nord Stream 2 wurde gemäß dem Unterwasser-Pipeline-Standard DNV-OS-F101 entwickelt.
Inspektion und Zertifizierung der Pipeline in ihrem dänischen Abschnitt, dessen Bau noch nicht begonnen hat, ist obligatorisch. Das russische Rohrverlegungsschiff Fortuna soll mit Unterstützung anderer russischer Schiffe ab Mitte Januar 2021 mit dem Bau des dänischen Abschnitts beginnen, berichtete die dänische Seeschifffahrtsbehörde Ende Dezember.
Allerdings erklärte die dänische Energieagentur (DEA) zuvor, dass ein Standort in der ausschließlichen Wirtschaftszone Dänemarks "von jedem Dritten" zertifiziert werden kann, der eine entsprechende gesetzliche Konformitätsbescheinigung ausstellen kann.
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