Eurasische Wirtschaftsunion verhandelt mit Indien über Freihandelszone

Die von Russland angeführte Eurasische Wirtschaftsunion plant Verhandlungen über eine Freihandelszone mit Indien in der ersten Hälfte des kommenden Jahres. Laut dem indischen Botschafter in Russland wird das Handelsvolumen auf 15 Milliarden US-Dollar steigen.

Die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) will in der ersten Hälfte des Jahres 2021 über die Schaffung einer Freihandelszone mit Indien verhandeln. Das teilte der stellvertretende Direktor der Abteilung für Handelspolitik der EAWU Michail Tscherekajew am Montag mit. Er sagte:

"Die Entscheidung, die Verhandlungen zu beginnen, wurde bereits 2016 getroffen. Allerdings haben wir bis jetzt keine inhaltliche Diskussion über die Zusammensetzung des Abkommens mit der indischen Seite begonnen. Wir planen, eine Gesprächsrunde in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zu führen."

Im Jahr 2019 betrug der Handelsumsatz zwischen den EAWU-Mitgliedsstaaten und Indien 13,8 Milliarden US-Dollar. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 erreichte der Wert neun Milliarden US-Dollar. Russland ist der größte Handelspartner Indiens unter den EAWU-Staaten.

Der indische Botschafter in Russland Bala Venkatesh Varma sagte, dass die Einrichtung einer Freihandelszone zwischen Indien und der EAWU eine Steigerung des Handelsumsatzes auf 15 Milliarden US-Dollar ermöglichen wird.

Die Eurasische Wirtschaftsunion hat bereits Freihandelszonenabkommen mit Vietnam und Singapur sowie ein temporäres Abkommen mit Iran geschlossen. Die Gespräche über weitere Freihandelszonen laufen außerdem mit Ägypten, Israel und Argentinien.

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