Wirtschaftsbericht: Spitzentechnologien verdrängen bis 2025 rund 85 Millionen Arbeitsplätze

Durch die Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitsprozesse haben sich die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt laut einem jüngsten Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) recht eingetrübt. Auch die Corona-Pandemie beschleunigt die negativen Tendenzen.

Den WEF-Analysen in seinem neuen Bericht "Die Zukunft der Arbeit 2020" zufolge werden bis 2025 in mittleren und großen Unternehmen in 26 untersuchten Ländern rund 85 Millionen Arbeitsplätze durch die Einführung neuer Technologien zerstört. Dateneingabe, Buchhaltung und Verwaltungsaufgaben würden zunehmend automatisiert und digitalisiert. Fast die Hälfte aller Mitarbeiter, die ihre Jobs behalten, müssten ihre Fachkenntnisse ausweiten. Hingegen entstünden 97 Millionen neue Jobs – etwa in der Pflege, in den Bereichen künstliche Intelligenz, Technologie und kreativen Medieninhalten.

Auch die Corona-Pandemie treibt die Veränderung der Jobs und Arbeitsmärkte voran, sagte Saadia Zahidi, Geschäftsführerin beim WEF am Mittwoch in einer Online-Konferenz zum neuen WEF-Bericht. Nach wie vor gehe das WEF aber davon aus, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet werden. Schlüsselwort sei die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für neue Aufgaben.

In einer Umfrage hatten den Angaben zufolge 80 Prozent der befragten Manager angegeben, sie wollten die Digitalisierung und Einführung neuer Technologien beschleunigen. Dadurch Arbeitsplätze einzusparen, damit rechneten 43 Prozent, und 34 Prozent wollten deshalb mehr Menschen beschäftigen. Rund 41 Prozent hätten angegeben, sie wollten öfter Dienstleister für spezialisierte Arbeiten beauftragen. Arbeitgeber hielten es für möglich, dass 44 Prozent der Jobs künftig von zu Hause gemacht werden. An der Umfrage beteiligten sich Personalchefs und Strategiemanager aus fast 300 Firmen mit zusammen acht Millionen Beschäftigten.

Arbeitgeber wünschen sich demnach von Mitarbeitern nach wie vor kritisches Denken, Analyse- und Problemlösungsfähigkeiten. Neu dazu gekommen seien Widerstandsfähigkeit, Stress-Toleranz und Flexibilität.

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(rt/dpa)