Saudi-Arabiens Ölexporte in die USA fallen auf niedrigsten Stand seit Jahrzehnten

Der weltgrößte Erdölexporteur Saudi-Arabien versucht weiterhin, den am besten dokumentierten Ölmarkt der Welt zu straffen, indem er seine Rohöllieferungen in die Vereinigten Staaten auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten drosselt.

Der De-facto-Anführer der OPEC, Saudi-Arabien, hat im August schätzungsweise nur 177.000 Barrel pro Tag in die USA geliefert, so von Bloomberg zusammengestellte Daten zur Tankerverfolgung.

Zum Vergleich: Die Saudis schickten im April bis zu 1,3 Millionen Barrel pro Tag in die Vereinigten Staaten, als sie während des sogenannten Preiskriegs mit Russland Ende März und Anfang April eine Flotte von Supertankern schickten, um den US-Markt mit Öl zu überschwemmen. Damals im April fiel die Aktion mit der Tankerflotte aus Saudi-Arabien mit dem massiven Verlust der Ölnachfrage zusammen und drohte die Lagerkapazitäten der USA zu überlasten.

Nachdem Saudi-Arabien und Russland sich auf einen neuen Deal geeinigt haben, gemäß dem die Ölförderung im OPEC+-Format rekordhaft gekürzt werden sollte, um die Ölpreise zu stützen, signalisieren die Saudis weiterhin ihre Absicht, den US-Lagerbeständen durch die Einbehaltung von Lieferungen zum Abbau der überfüllten Silos zu verhelfen.

Die US-Importe von saudischem Rohöl im August, mit Tankern, die Saudi-Arabien wahrscheinlich im Juni und Juli verlassen hatten, werden auf den niedrigsten Stand seit 1985 geschätzt – mit 264.000 Barrel pro Tag, so die Daten des Rohstoffforschungsunternehmens ClipperData, auf die CNN Business in einem Bericht verwies.

Die US-Importe von saudischem Rohöl im September könnten ab August weiter um fast die Hälfte auf etwa 140.000 Barrel pro Tag zurückgehen, so die vorläufigen Schätzungen von ClipperData.

Die geringe Menge an saudischem Rohöl, die im August auf Tankschiffe mit dem Ziel USA verladen wurde, lässt vermuten, dass die US-Importe von saudischem Rohöl in den Statistiken für September und Oktober weiterhin auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten liegen werden.

Abgesehen davon, dass Saudi-Arabien sein Angebot vom am besten dokumentierten Ölmarkt der Welt fernhält, ist es wahrscheinlich politisch motiviert, wenn Riad seine Lieferungen in die USA kürzt. Grund könnte auch die Unzufriedenheit des US-Präsidenten Donald Trump mit dem sogenannten saudischen Preiskrieg im April sein. Dieser schadete demnach deutlich den US-Produzenten, so Helima Croft, Leiterin der globalen Rohstoffstrategieabteilung bei RBC Capital Markets, gegenüber CNN Business.

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