OPEC+ lockert Kürzung der Öl-Fördermengen ab August

Die von den Staaten der OPEC+-Gruppe beschlossenen Kürzungen der Öl-Fördermengen werden ab August gelockert, da sich die Nachfrage auf dem Markt erholt. Dies teilte der saudische Energieminister mit. Einige Staaten müssen ihre Produktion jedoch zusätzlich kürzen.

Die OPEC+-Gruppe lockert ab August die Fördermengenkürzungen von 9,7 Millionen Barrel pro Tag, da sich die Öl-Nachfrage langsam erholt. Dies teilte Saudi-Arabiens Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman am Mittwoch bei einem OPEC+-Treffen mit. Reuters zitiert den saudischen Minister:

Wenn wir zur nächsten Phase des Abkommens übergehen, wird das zusätzliche Angebot, das sich aus der planmäßigen Lockerung der Förderkürzung ergibt, aufgebraucht werden, da sich die Nachfrage weiter erholt.

Der Gemeinsame Ministerielle Überwachungsausschuss (Joint Ministerial Monitoring Committee, JMMC) der OPEC+-Gruppe tritt am Mittwoch zusammen, um zu entscheiden, wie mit den Kürzungen weiter verfahren werden soll. Die OPEC+, angeführt von den OPEC-Spitzenförderern Saudi-Arabien und Russland, einigte sich im Juni darauf, die beispiellosen Fördermengenkürzungen von 9,7 Millionen Barrel pro Tag um einen Monat bis Ende Juli zu verlängern.

Gemäß der ursprünglichen Vereinbarung vom April sollte die OPEC+-Gruppe die kombinierte Öl-Produktion um 9,7 Millionen Barrel pro Tag im Mai und Juni kürzen und diese dann weiter auf 7,7 Millionen Barrel pro Tag senken. Diese Vereinbarung sollte bis Ende des Jahres in Kraft bleiben. Ab Januar 2021 sollten die Produktionskürzungen dann weiter auf 5,8 Millionen Barrel pro Tag gelockert werden. Diese Menge sollte bis Ende April 2022 eingehalten werden.

Eine weitere Verlängerung der Kürzung um 9,7 Millionen Barrel pro Tag wird es laut der letzten Sitzung des OPEC+-Panels nicht geben. Öl-Produzenten, die Teil des Paktes sind, werden die Kürzungen auf 7,7 Millionen Barrel pro Tag lockern. Ein Mechanismus sieht allerdings vor, dass Nachzügler, die die Kürzungen im Mai und Juni nicht eingehalten haben, dieses Versäumnis kompensieren und ihre Fördermengen zusätzlich senken müssen, so der saudische Energieminister.

OPEC+-Schätzungen zufolge, die von Reuters eingesehen werden konnten, würde die kollektive OPEC+-Kürzung im August und September – zumindest auf dem Papier – in den nächsten zwei Monaten etwa 8,54 Millionen Barrel pro Tag betragen, da Irak, Nigeria, Angola, Russland und Kasachstan tiefere Einschnitte unternehmen müssen, um die frühere Nichteinhaltung auszugleichen.

Saudi-Arabien werde seine Erdölexporte im August auf dem gleichen Niveau wie im Juli halten, sagte Prinz Abdulaziz bin Salman am Mittwoch. Er bestätigte damit frühere Berichte, wonach das Königreich sich nicht beeilen werde, sein Angebot auf dem Markt zu erhöhen.

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