Einem Bericht des europäischen Flugzeugherstellers Airbus zufolge haben sich die Lieferungen neuer Maschinen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 halbiert und belaufen sich auf nur 196 Flugzeuge, verglichen mit 389 im Vorjahreszeitraum.
Den Statistiken zufolge stiegen die Auslieferungen im Juni auf 36 Flugzeuge, gegenüber 24 im Mai und einem Tiefstand von 14 im April. Darunter waren vier A350-900 für Iberia, Air France und SAS, die einzigen im Juni ausgelieferten Langstreckenjets. Die restlichen Auslieferungen umfassten 31 Flugzeuge der A320-Familie und eine A220-Maschine.
Gleichzeitig verbuchte der Luft- und Raumfahrtkonzern im Juni, dem zweiten Monat in Folge, keine neuen Aufträge.
Airbus teilte mit, dass man in den nächsten zwei Jahren mit einem durchschnittlichen Geschäftsrückgang von 40 Prozent zu rechnen habe, was den Flugzeughersteller dazu zwinge, 15.000 Arbeitsplätze oder elf Prozent seiner Belegschaft abzubauen. Die vom Stellenabbau bedrohten Mitarbeiter des Unternehmens führten am Mittwoch ihren ersten Streik seit zwölf Jahren durch.
Flugzeughersteller haben die Fluggesellschaften dazu gedrängt, bereits gebaute Flugzeuge zu übernehmen. Im Gegenzug wurde vereinbart, Lieferungen aus offenen Bestellungen zurückzustellen. Experten sagen, dass einige Flugzeuge direkt ins Lager gehen, weil sich die Nachfrage nach Flugreisen nur langsam erholt.
Der Luftverkehr ist einer der vom Coronavirus am stärksten betroffenen Industriezweige, wobei die International Air Transport Association (IATA) davor warnt, dass die Pandemie zu Einnahmeverlusten von bis zu 314 Milliarden US-Dollar für die Fluggesellschaften weltweit führen wird.
Internationale Fluggesellschaften, die aufgrund der Corona-Krise große Verluste erlitten, kürzen ihre Belegschaften und lassen Tausende Menschen ohne Arbeit zurück.
Während die Luftfahrtindustrie noch lange unter der Corona-Krise leiden wird, rechnet Airbus damit, dass das Produktionsvolumen im Jahr 2023 wieder ansteigt und bis 2025 das Vorkrisenniveau erreichen wird.
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