Airbus: Massive Produktionssenkungen und Personalanpassungen im Visier

Der Flugzeugbauer Airbus wird seine Produktion in den nächsten zwei Jahren um bis zu 40 Prozent herunterfahren. Darauf wies der Chef des Unternehmens in einem Interview hin. Er betonte, dass der Konzern "jeden Stein umdrehen" müsse, um Kosten zu senken.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus rechnet mit einem massiven Produktionsrückgang und damit auf das Niveau von vor 15 Jahren zurückzukehren. Darauf wies der Chef des Unternehmens, Guillaume Faury, hin. In einem Interview mit der Welt sagte der Vorstandsvorsitzende:

Für die nächsten zwei Jahre, also für 2020/2021, gehen wir davon aus, dass die Produktion und die Auslieferungen 40 Prozent niedriger als ursprünglich geplant ausfallen. Wir versuchen, die Produktion mit der Übergabe der Flugzeuge an die Kunden abzustimmen.

Zuvor wurde bereits berichtet, dass der Luftfahrtkonzern die Produktion wahrscheinlich um ein Drittel senken wird, bezogen auf die Ende 2019 bekannt gegebenen Ergebnisse. Die 40-prozentige Kürzung beziehe sich auf die ursprünglichen Pläne des Unternehmens für die nächsten zwei Jahre. Dies bedeute, dass nur etwa 40 Flugzeuge pro Monat vom Band rollen würden, so Faury.

Eine geringere Produktion bedeute auch, dass Airbus zu einem Niveau von vor zehn oder 15 Jahren zurückkehren werde. Obwohl der Flugzeughersteller seinen industriellen Fußabdruck nicht wesentlich verändern woll, werde er in seinen Werken "jeden Stein umdrehen" müssen, um Kosten zu senken.

Um mit den Folgen der Pandemie fertig zu werden, muss das Unternehmen Tausende von Arbeitsplätzen abbauen. Faury legte das genaue Ausmaß der Maßnahmen nicht offen, versprach aber, die Entscheidung in etwa einem Monat bekannt zu geben. Früheren Berichten zufolge könnten bis zu 15.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das sind mehr als 16 Prozent der 90.000 Beschäftigten.

Während die Luftfahrtindustrie noch lange unter den Folgen der Corona-Krise leiden wird, rechnet Airbus damit, dass das Produktionsvolumen im Jahr 2023 wieder ansteigt und bis ins Jahr 2025 wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird.

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