China will Agrarankäufe aus den USA im Rahmen des Handelsabkommens beschleunigen

China wird seine Importe von Agrarerzeugnissen aus den USA deutlich erhöhen, um die erste Phase des zuvor geschlossenen Handelsabkommens zu erfüllen. Dies teilten Medien sowie der US-Außenminister nach einem Treffen mit hohen chinesischen Beamten auf Hawaii mit.

Peking plant, den Kauf US-amerikanischer Agrarprodukte zu beschleunigen, um die erste Phase des Handelsabkommens zwischen den USA und China einzuhalten, berichtete Bloomberg.

Der Medienbericht folgte Gesprächen zwischen US-Außenminister Michael Pompeo und Chinas Spitzenbeamten für Außenpolitik, die diese Woche auf Hawaii stattfanden.

Nach Angaben einer Bloomberg-Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut sei, beabsichtige China, verstärkt Sojabohnen, Mais und Ethanol einzukaufen. Die Käufe waren zuletzt pandemiebedingt stark zurückgegangen. China ist der größte Importeur von Sojabohnen weltweit.

Eine andere Quelle teilte mit, dass die chinesischen Behörden die staatlichen Käufer landwirtschaftlicher Erzeugnisse aufgefordert hätten, alle Anstrengungen zu unternehmen, um das mit den USA geschlossene Abkommen zu erfüllen.

Am Donnerstag verkündete Pompeo, dass Chinas höchster Vertreter für Außenpolitik versprochen habe, alle Verpflichtungen des Handelsabkommens einzuhalten. Der US-Außenminister twitterte:

Während meines Treffens mit dem Mitglied des Politbüros, Yang Jiechi, verpflichtete dieser sich erneut, alle Verpflichtungen der Phase Eins des Handelsabkommens zwischen unseren beiden Ländern zu erfüllen und einzuhalten.

Die Entwicklung könnte die Handelsunterbrechungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt überbrücken. Diese mehrten sich in letzter Zeit wegen des Streits über die Ursprünge des Coronavirus-Ausbruchs bis hin zu den neuen Sicherheitsgesetzen in Hongkong.

Im Rahmen des Handelsabkommens verpflichtete sich China, in den nächsten zwei Jahren zusätzlich US-Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar zu kaufen, darunter landwirtschaftliche Produkte im Wert von 50 Milliarden US-Dollar. Die USA senkten ihrerseits die Zölle auf einige chinesische Waren, behielten aber die Zölle auf Produkte im Wert von 375 Milliarden US-Dollar bei.

Die Phase Eins des Handelsabkommens zwischen den USA und China verpflichtet Peking zum Kauf US-amerikanischer Agrarprodukte im Wert von 36,5 Milliarden US-Dollar, gegenüber 24 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 vor dem Handelskrieg. Statistiken zeigen jedoch, dass China in den ersten vier Monaten dieses Jahres bisher nur Agrarprodukte im Wert von 4,65 Milliarden US-Dollar erwarb.

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