US-Handelsministerium schneidet Huawei von globalen Lieferketten ab

Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei erklärt, dass er um sein wirtschaftliches Überleben kämpft. Die USA schneiden den IT-Konzern von den Lieferketten für Halbleiterelemente ab. Huawei baut unterdessen seine Lagerbestände kritischer Komponenten aus.

Vergangenen Freitag hat das US-Handelsministerium entschieden, dass ausländische Hersteller, die Ausrüstung für die Chipherstellung aus den USA verwenden, eine Lizenz erwerben müssen, bevor sie Halbleiter an Huawei verkaufen dürfen.

Der chinesische Technologiekonzern Huawei teilte diesbezüglich am Montag mit, dass sein Geschäft "unausweichlich von einer neuen US-Regulierung, die darauf abzielt, die Chipexporte an das Unternehmen zu begrenzen", beeinflusst wird. Huawei lehnt den jüngsten Schritt Washingtons kategorisch ab. In einer Erklärung des Unternehmens heißt es:

Die USA nutzen ihre eigenen technologischen Stärken, um Unternehmen außerhalb ihrer eigenen Grenzen zu vernichten. Dies wird nur dazu dienen, das Vertrauen internationaler Unternehmen in US-Technologien und -Lieferketten zu untergraben. Letztlich wird dies den Interessen der USA selbst schaden.

Huawei betonte, dass die Entscheidung willkürlich und verhängnisvoll sei und die gesamte Industrie weltweit zu untergraben drohe. Der Vorsitzende des Unternehmens Guo Ping sagte am Montag bei Huaweis jährlichem globalen Analystentreffen:

Wir erwarten, dass unser Geschäft unausweichlich davon betroffen sein wird. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um eine Lösung zu finden. Überleben ist für uns im Moment das Schlüsselwort.

Laut Guo gab Huawei im vergangenen Jahr 18,7 Milliarden US-Dollar für Waren von US-Lieferanten aus und "wird auch weiterhin von ihnen kaufen", wenn Washington dies erlaube.

Das Unternehmen sei der Einhaltung der US-Vorschriften verpflichtet. Man habe außerdem Forschung und Entwicklung sowie die Lagerbestände deutlich erhöht, um dem Druck der USA standzuhalten, so Guo.

Huawei wurde vor einem Jahr aus Gründen der nationalen Sicherheit auf die sogenannte Entity-Liste des US-Handelsministeriums gesetzt. Washington beschuldigte den Technologiekonzern, Kunden auszuspionieren. Huawei wies die Vorwürfe zurück.

Mehr zum Thema - Trotz US-Sanktionen: Huawei steigert Verkaufszahlen um fast 20 Prozent