Satellitenfirma OneWeb stellt Insolvenzantrag

Die Satellitenfirma OneWeb sucht in einem US-Insolvenzverfahren Schutz vor ihren Gläubigern. Das Unternehmen mit Sitz in London wollte für eine globale Internetversorgung aus dem All sorgen. In einer OneWeb-Mitteilung hieß es, man strebe einen Verkauf der Firma an.

OneWeb brachte bisher 74 Satelliten ins All und stellte die Hälfte der benötigten 44 Bodenstationen fertig. Für einen weltweiten Dienst müssten aber noch mehrere hundert Satelliten in die Umlaufbahn geschossen werden.

In der Nacht zum Samstag erklärte das Satellitenunternehmen, man sei kurz davor gewesen, eine neue Finanzierung zu bekommen, das Verfahren sei aber von der Coronavirus-Krise torpediert worden.

Der Hauptanteilseigner von OneWeb ist der japanische Technologiekonzern Softbank, der aktuell selbst gegen sinkende Aktienkurse und Druck von Investoren zu kämpfen hat. Softbank hat erst vor wenigen Tagen angekündigt, Beteiligungen im Wert von 41 Milliarden Dollar abzustoßen. Unter den Gläubigern ist auch der europäische Trägerraketen-Spezialist Arianespace. Die Satellitenfirma schuldet ihm laut Insolvenzantrag gut 238 Millionen Dollar. OneWeb tritt gegen starke Konkurrenz an. Auch Milliardäre wie Tesla-Chef Elon Musk mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX und Amazon-Gründer Jeff Bezos wollen Satellitennetze zur Internetversorgung aufbauen. (dpa)

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