Schweiz: Lehrer lässt Schülerin Aufsatz über eigene Brüste schreiben

Hausaufgaben polarisieren seit Menschengedenken: Debattiert wird darüber, ob sie verpflichtend sein müssen, welche Menge davon verkraftbar ist und ob die Eltern ihren Kindern dabei helfen dürfen. Besonders heikel wird es für pubertierende Schüler im Biologie-Unterricht.

Eine 13-jährige Schülerin aus Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin hat von ihrem Lehrer eine Hausaufgabe bekommen, die ihr äußerst peinlich vorkam: Sie sollte in einem Aufsatz ihre Brüste beschreiben. Das Mädchen war so irritiert, dass sie ihr Schamgefühl nur ihrem Tagebuch anvertrauen konnte. Doch die Eltern entdeckten den Eintrag und informierten das kantonale Bildungsdepartement über den "sexuellen Übergriff". Die Behörde reagierte auf die Beschwerde und schickte den Biologielehrer, der schon seit 35 Jahren als Pädagoge arbeitete, in die vorzeitige Pensionierung.

Der Lehrer und sein Anwalt fanden die Entlassung für völlig überzogen und wollten dagegen beim Verwaltungsgericht klagen. Der Pädagoge nannte den Aufsatz über die Brüste einen "Teil des Genetik-Unterrichts". Es sei nicht die erste Klasse gewesen, der er diese Aufgabe erteilt habe.     

Wie die Zeitung Blick berichtet, werden in dem Kanton Tessin laut Statistiken jedes Jahr zwei Lehrer entlassen. Einige landen wegen ihrer schockierenden Unterrichtsmethoden sogar vor Gericht.

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