Smogalarm in Indien: Gläubige versehen hinduistische Götterstatuen mit Atemschutzmasken

Seit Wochen kämpft man im Norden Indiens verzweifelt gegen den dicken Smog. Dramatisch gestiegene Feinstaub-Messwerte dürfen aber auf keinen Fall den einheimischen Gottheiten schaden, weswegen auch diesen fürsorglich Atemschutzmasken aufgesetzt wurden.

So haben Gläubige in einem Tempel in der Stadt Varanasi die Statuen hinduistischer Idole mit Schutzmasken versehen. Bilder von maskierten Skulpturen von Shiva, Durga, Kali und Sai Baba überschwemmten indische soziale Netzwerke.

Die Feinstaubbelastung nahm besonders nach den Feierlichkeiten anlässlich des Lichterfests Diwali, bei denen tausende Böller gezündet wurden, ein gefährliches Ausmaß an.

Der Oberpriester des Tempels erklärte gegenüber India Today, dass das Wohl der Heiligen sehr sorgfältig behütet wird. Dazu gehört es auch, die Gottheiten im Winter in warme Decken einzukuscheln:

Wir behandeln unsere Idole als lebende Gottheiten und geben uns Mühe, damit sie sich glücklich und wohl fühlen.

Wegen der katastrophal schlechten Messwerte haben die Behörden in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi kürzlich den Gesundheitsnotstand ausgerufen und Notfallmaßnahmen gegen den gefährlichen Grad der Luftverschmutzung erlassen. Bis auf weiteres darf nur die Hälfte der Autos auf die Straße – an einem Tag die mit geraden Endziffern der Kennzeichen und am nächsten Tag die mit den ungeraden. Viele Bauvorhaben wurden stillgelegt. Die Schulen blieben tagelang geschlossen, an Millionen Kinder wurden Atemschutzmasken verteilt.

Selbst das weltbekannte Mausoleum Taj Mahal ist betroffen. Dort wurde eine große Anlage zur Luftreinigung aufgestellt, denn die verunreinigte Luft beschädige das ikonische Marmorgebäude, schreiben lokale Medien.

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