Aus Tschernobyl mit Liebe: Wodka-Produktion mit Wasser und Weizen aus der Sperrzone

Britische und ukrainische Forscher haben im Rahmen einer Studie einen Wodka gebrannt, für dessen Produktion Weizen und Wasser aus der Sperrzone um das AKW Tschernobyl verwendet wurden. Der Sprit weist keine Radioaktivität auf. Eine Firma will ihn auf den Markt bringen.

Der experimentelle Hausbranntwein "ATOMIK" enthält 40 Prozent Alkohol und keine Radionuklide. Wie die ukrainische Behörde für Verwaltung der Sperrzone auf ihrer Webseite mitteilt, stammt das Wasser aus Bohrlöchern in Tschernobyl. Demnach ähnelt das Untergrundwasser dieser radioaktiv belasteten Stadt in seiner chemischen Zusammensetzung dem Untergrundwasser der französischen Region Champagne.

Die Forscher haben mit diesem nicht verseuchten Wasser den Alkohol aus dem um Tschernobyl angebauten Weizen verdünnt. Drei Jahre lang untersuchten die Wissenschaftler in dem verseuchten Gebiet die Migration von Radionukliden aus dem Boden in die Nutzpflanzen. Die experimentelle Weizen-Ernte wies zwar einen erhöhten Gehalt von Strontium 90 auf, in dem daraus gewonnenen Ethanol war das gesundheitsschädliche Metall jedoch nicht im Geringsten vorhanden.

In Zukunft soll der auf diese Weise hergestellte Wodka unter dem Namen "ATOMIK" vermarktet werden. Um die Produktion zu starten, haben die Forscher noch gewisse rechtliche Formalitäten zu erledigen. Fünfundsiebzig Prozent des Erlöses wollen sie den Opfern des Super-GAU von Tschernobyl spenden.

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