Am 28. Dezember hat der Bildhauer Michail Boppossow aus der russischen Teilrepublik Jakutien seine neue Plastik präsentiert. Die Skulptur zeigt eine Tigerfamilie. Nach dem chinesischen Kalender ist diese Großkatze das Wahrzeichen des kommenden Jahres. Die Besonderheit des Werkes ist sein unkonventionelles Maretrial – Mist. Wegen der sibirischen Kälte ist dies aber kein Problem.
Dem örtlichen Nachrichtenportal NewsYkt teilte Boppossow mit, er habe die Skulptur zusammen mit seinem Bruder geformt. Obwohl er jetzt wegen seiner angeschlagenen Gesundheit keine Kühe mehr halte, bleibe er seiner Tradition und seinem Kunstmaterial treu. Wegen der klirrenden Kälte habe er an seinem Werk nur über kurze Zeitabschnitte arbeiten können.
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Die Frau des Meisters, Zoé, erklärte, dass Boppossow die Skulptur trotz seiner im Sommer diagnostizierten Krebserkrankung kreiert habe. Er mache jetzt eine Therapie durch und fühle sich besser.
"Er fragte sich keinen Augenblick lang, ob er dieses Jahr eine Skulptur schaffen sollte oder nicht. Er sagte entschlossen, er werde es tun, um seinen Landsleuten eine Freude zu machen. Es nutzt nichts, mit ihm zu diskutieren."
Über seine Gattin ließ der Bildhauer ausrichten, dass die Tigerfamilie ein Glückwunsch an die Einwohner der russischen Teilrepublik sei. Jede jakutische Familie möge mindestens drei Kinder haben.
"Wir wünschen allen Einwohnern von Jakutien selbstverständlich Gesundheit im neuen Jahr. Möge das Coronavirus verschwinden. Bleiben Sie willensstark, lieben Sie das Leben und schätzen Sie es!"
Auf die Idee, Mist zu Skulpturen zu formen, war der Künstler erstmals Ende 2011 gekommen. Inzwischen wurde er in ganz Russland berühmt. In den vergangenen Jahren modellierte er eine Riesenkobra, Pferde, Affen und einen Bullen. Aus Mist schuf er auf Anfrage auch die berühmte Skulptur Homunculus Loxodontus nach, die die Künstlerin Margriet van Breevoort entworfen hatte. Das Werk der Niederländerin entwickelte sich im Jahr 2017 in Russland zu einem beliebten Internet-Meme mit dem Namen "Schdun" – "Jemand, der duldsam wartet".
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