Der neue "Erste Hund" von Chile heißt "Brownie" und hat seit drei Tagen ein Konto auf Instagram, dem inzwischen fast 320.000 Nutzer folgen. Der Vierbeiner des frisch gewählten Präsidenten Gabriel Boric ist in dem südamerikanischen Land zu einem Superstar geworden. In seinem Profil stellt sich "Brownie" als "ungeschickter, aber wohlmeinender Köter" vor.
In seinem ersten Eintrag verpflichtet sich der "Erste Hund der Republik Chile", sich für die Rechte aller Haustiere im Land einzusetzen.
"Ich übernehme als Erster Hund die Herausforderung des Amtes, das mir bei der Volkswahl anvertraut worden ist. Ich verpflichte mich, nicht nur die Rechte und Zärtlichkeiten, die die Hunde verdienen, zu verteidigen, sondern die aller Haustiere von Chile. Wau!"
Sein erstes Fernsehdebüt hatte "Brownie" am vergangenen Sonntag. Der 35-jährige Boric streichelte seinen Hund vor Journalisten, bevor er aus seiner Heimatstadt Punta Arenas in die Hauptstadt Santiago reiste, um dort auf das Wahlergebnis zu warten. Die Geste des jungen Politikers rührte viele Menschen, und die Aufnahme landete einen Hit.
Inzwischen hat der designierte Erste Hund per Videoschalte sogar mit seinem amtierenden argentinischen Amtskollegen "Dylan" kommuniziert. Demnach vereinbarten beide Vierbeiner, sich für einen Fortschritt bei der verantwortungsvollen Tierhaltung und für andere Themen einzusetzen, um diese Welt besser zu machen.
"Brownie" ist auch auf Twitter aktiv. Dort antwortet er seinen Fans, teilt Memes und Fan-Art-Bilder.
Bei der Stichwahl am 19. Dezember hatte sich der frühere Studentenführer Boric mit knapp 56 Prozent der Stimmen gegen den deutschstämmigen José Antonio Kast durchgesetzt. Somit wurde er zum jüngsten Präsidenten in der Geschichte Chiles. Die Wahl galt aufgrund der gewaltigen politischen Kluft zwischen den beiden Kandidaten als Zäsur, vielen sogar als wichtigste Wahl seit Chiles Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1990. Die Wahlbeteiligung lag bei 55 Prozent.
Der neue Präsident tritt sein Amt als Nachfolger des Konservativen Sebastián Piñera am 11. März 2022 an. Boric hat ein öffentliches Bildungswesen und bessere Gesundheitsversorgung nach dem europäischen Vorbild versprochen. Zudem setzt er sich für die Rechte von Migranten, Indigenen und Homosexuellen ein.
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