Aus Angst vor Corona 10.000 Schekel in Mikrowelle verbrannt – Israels Nationalbank zeigt sich kulant

Zu Beginn der COVID-19-Pandemie hat Bargeld im Verdacht gestanden, den Erreger weiter zu verbreiten. Obwohl einige Fachleute inzwischen kein großes Risiko im Baren sehen, lassen einige Menschen nichts unversucht, um Scheine zu entkeimen. Die Folgen sind manchmal verheerend.

Aus Angst, sich an den Geldscheinen ihrer Hausbewohner mit dem Coronavirus zu infizieren, hat eine 74-jährige Hausverwalterin in Jerusalem zu drastischen Mitteln gegriffen. Wie Israels Nationalbank am Donnerstag mitteilte, habe die Rentnerin die Banknoten im Wert von 10.000 Schekel in eine Schale mit flüssigem Bleichmittel gelegt und diese in die Mikrowelle gestellt. Die Scheine im Wert von umgerechnet knapp 2.900 Euro seien durch die Erhitzung in Flammen aufgegangen. Das Geldhaus zitierte aus dem Scheiben der alten Dame, die nach eigenen Angaben Gewissensbisse spürte:

"Ich fühle mich sehr schuldig, weil es nicht mein Geld ist und ich eine ehrliche Bürgerin bin, die noch niemals Geld zerstört hat."

Die Bank untersuchte die mehr als 70 Scheine, die die Betroffene an die Bank geschickt hatte. Die Währungsabteilung stellte daraufhin fest, dass sie echt waren. Danach beschloss das Geldhaus, der Frau das Bargeld zu ersetzen.

Ein Sprecher des Geldinstituts sagte, die Bank ersetze zwar pro Jahr Tausende beschädigte Scheine, aber es habe noch keinen Fall gegeben, bei dem die Banknoten gekocht worden wären. Außerdem verlautete aus der Bank:

"Es ist überflüssig zu sagen, dass Geldscheine in Israel Eisenfäden enthalten, die in der Mikrowelle Flammen auslösen können."

Die Wahrscheinlichkeit, sich an Geldscheinen oder Münzen mit dem Coronavirus zu infizieren, ist nach Einschätzung deutscher Experten sehr gering.

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(rt/dpa)