Doch nicht aus dem Ausland: Australien begnadigt zum Tode verurteilte Taube

Eine Taube, die nach der angeblichen Überquerung des Pazifiks von der australischen Behörde eingeschläfert werden sollte, ist gerettet worden. Es stellte sich heraus, dass sie "sehr wahrscheinlich" doch Australierin ist und kein Risiko für einheimische Vögel darstelle.

Am 26. Dezember fand ein Bewohner im australischen Melbourne eine Taube in seinem Garten. Die Taube trug einen Kennzeichnungsring am Bein, der darauf hindeutete, dass sie bei einem Besitzer im US-Bundesstaat Alabama registriert und zuletzt im Oktober während eines Rennens in Oregon gesehen worden sei. Der Mann benannte den Vogel nach dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden. Er vermutete, dass Joe den Ozean an Bord eines Schiffes überqueren konnte. Nachdem sich die Nachricht von Joes Ankunft in Australien verbreitet hatte, sagten die lokalen Behörden, Joe müsse wegen der Gefahr für einheimische Vögel getötet werden.

Aber das Schicksal der Taube wendete sich, als die American Racing Pigeon Union bestritt, dass Joes Beinmarke authentisch sei. Nach einigen Nachforschung beschlossen die australischen Behörden dann, den armen Vogel zu begnadigen.

"Nach einer Untersuchung ist man zu dem Schluss gekommen, dass Joe höchstwahrscheinlich Australier ist und kein Risiko für die biologische Sicherheit darstellt", teilte das australische Ministerium für Landwirtschaft, Wasser und Umwelt mit.

Es ist unklar, warum der Vogel mit einem Plagiat beringt wurde. Ein Vertreter der American Racing Pigeon Union sagte, dass solche Fälschungen häufig vorkommen. Rennvögel können äußerst wertvoll sein. So hat eine belgische Taube im November einen neuen Rekordpreis erzielt, als sie für 1,6 Millionen Euro verkauft wurde.

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