Am Mittwoch hat die paraguayische Polizei auf Twitter von einer Razzia in der Stadt Villa Elisa an der Grenze zu Argentinien berichtet. Durchsucht wurde ein Unternehmen, das Visitenkarten, Aufkleber und Etiketten herstellte. Der Anlass war eine anonyme Anzeige wegen angeblicher Produktion gefälschter Ausweise. Nach dem Einsatz veröffentlichte die Polizei Fotos, die tatsächlich Dutzende, wenn nicht Hunderte von imitierten Ausweiskarten zeigten. Auf den Passbildern waren allerdings keine Menschen, sondern Katzen und Hunde zu sehen.
Die Meldung verbreitete sich in den sozialen Medien wie ein Lauffeuer. Viele Twitter-Nutzer reagierten auf die Durchsuchung mit Empörung. Sie warfen den Beamten vor, gegen Verkäufer von Spielzeugausweisen vorzugehen, die schon ohnehin infolge der COVID-19-Pandemie Schwierigkeiten hätten.
Einige Nutzer wünschten sich, dass die Polizei lieber ihre Effizienz bei echten Untersuchungen an den Tag lege.
Empörte Katzenliebhaber übten sich in Schlagfertigkeit und posteten Bilder, die angeblich die mutmaßlichen Fälscher darstellen sollten.
Man witzelte auch darüber, wie das Verhör der Verdächtigen aussehen könnte.
Weitere Twitter-Nutzer schlugen vor, Besitzer festzunehmen, die ihren Katzen auf den beschlagnahmten Ausweisen skurrile Namen gegeben hatten.
Zum Gesicht der bürgerlichen und tierischen Resistenz wurde der Kater Ottaviano Chanel, dessen Ausweis im Tweet der Polizei zu sehen war. Die Besitzerin des Stubentigers meldete sich ebenfalls auf Twitter und gab überraschenderweise bekannt, dass der beschlagnahmte Ausweis einen Fehler enthalte. In der Tat handele es sich um eine Katze. Als Beweis veröffentlichte die Frau den "gültigen" Identitätsnachweis ihrer Mieze.
Die Besitzerin wollte zuvor das beschlagnahmte Personaldokument ausgerechnet wegen des Fehlers in der Geschlechtsangabe zurückgegeben haben. Viele Nutzer zeigten sich bereit, der Katze Ottaviano Chanel bei Bedarf juristische Hilfe zu leisten.
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