Panne bei Webseiten-Update: Französischer Radiosender erklärt rund 100 Persönlichkeiten für tot

Der französische Auslandssender Radio France Internationale hat aus Versehen rund 100 vorbereite Nachrufe veröffentlicht. Somit wurden am Montag Königin Elisabeth II., Schauspieler Alain Delon und weitere Persönlichkeiten fälschlicherweise für tot erklärt.

Dem französischen Auslandssender Radio France Internationale (RFI) ist am 16. November ein Fehler unterlaufen, der kaum peinlicher sein könnte. Aufgrund eines technischen Problems wurden auf der Webseite des Funkhauses ungefähr 100 vorbereitete Nachrufe veröffentlicht. Diese waren auch automatisch auf einigen Partnerplattformen wie Yahoo oder MSN und auf Twitter zu sehen.

RFI löschte zwar die online gegangenen Nachrufentwürfe schnell wieder, einige für tot Erklärte konnten in der Zwischenzeit aber schon einmal nachlesen, was man nach ihrem Tod so über sie schreiben würde. Schauspielerin Line Renaud nahm es mit Humor. Sie sei in Form und habe noch viele Projekte zu erledigen. Deswegen sei die Meldung momentan nicht aktuell, schrieb die 92-Jährige auf Twitter.

Außerdem schrieb die Schauspielerin, die verfrühte Ankündigung ihres Todes habe sie und ihren Hund Pirate zum Lachen gebracht. Den Tweet unterlegte Renaud mit einem Foto.

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Auf der Liste der Betroffenen waren neben Queen Elisabeth II. auch der US-amerikanische Schauspieler Clint Eastwood, der brasilianische Fußballstar Pelé und die französische Schauspielerin Brigitte Bardot.

Besonders bitter dürfte der Fehler für den schwer erkrankten Manager und Ex-Minister Bernard Tapie sein. Der 77-Jährige war zuvor schon mehrmals für tot erklärt worden. Die Zeitung Le Mondeveröffentlichte im vergangenen Jahr ebenfalls einen vorbereiteten Nachruf auf den Geschäftsmann. Im August sagte ein französischer Sportsender Tapie schließlich erneut tot.

RFI rechtfertigte in einer Erklärung die vorbereiteten Nachrufentwürfe:

Wie in allen Medien bereiten unsere Journalisten die Porträts von Persönlichkeiten im Voraus vor, damit sie im Falle ihres Todes den Lesern schnell alle Informationen über ihren Werdegang liefern können.

Der Sender präzisierte, der Fehler sei auf einen technischen Zwischenfall zurückzuführen, der mit der Umstellung der Webseite mit einem neuen Tool zur Veröffentlichung von Inhalten zusammenhänge. 

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(rt/dpa)