Coronavirus wird in Indien zu Gottheit: Gläubige wollen Krankheit mit Ritualen abwenden

Während sich das Coronavirus in Indien ausbreitet, versuchen einige Gläubige, das Unheil mit Puja-Ritualen abzuwenden. In nordindischen Dörfern wird der Erreger als Gottheit verehrt. Die Behörden rufen Teilnehmer solcher Zeremonien auf, die soziale Distanz zu wahren.

Die Zahl der SARS-COV-2-Infektionen in Indien ist in den vergangenen Tagen rasch angestiegen – mit wiederholt rund 10.000 neuen Fällen pro Tag. Bis Freitag wurden in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt mehr als 297.000 Corona-Fälle nachgewiesen. Somit stieg Indien auf den vierten Platz des internationalen Rankings in Bezug auf die Corona-Infektionen – nach den USA, Brasilien und Russland.

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Vor diesem Hintergrund wird das Coronavirus in einigen Dörfern des nördlichen Bundesstaates Uttar Pradesh bereits als Gottheit angebetet. In einem speziellen Puja-Ritual bitten gläubige Frauen die sogenannte Göttin Corona Mai, ihnen und ihren Angehörigen das Leben zu retten.

Der neuen Gottheit werden Süßigkeiten wie Laddu und Hibiskus-Blumen dargeboten. Gläubige legen dabei ihre Gaben in kleine Erdlöcher und schütten diese wieder zu.

Die örtlichen Behörden tun den neuen Kult als Aberglauben ab und mahnen alle Einwohner dazu, die soziale Distanz zu wahren und alle Hygienemaßnahmen zu erfüllen.

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