Indien: Affen stehlen Proben mutmaßlicher COVID-19-Patienten

Eine Affenherde hat in Indien einen Laboranten überfallen, der Proben potenzieller COVID-19-Patienten zur Analyse beförderte. Die Tiere griffen sich das Material und kletterten auf Bäume. Der Vorfall ließ Befürchtungen einer Ausbreitung des Virus aufkommen.

Am Freitag haben mehrere Affen im nordindischen Meerut einen Laboranten attackiert, der Proben mutmaßlicher COVID-19-Patienten zur Analyse brachte. Dabei ergriffen die Tiere drei Behälter und kletterten damit prompt auf Bäume. Später tauchte auf Twitter ein Video auf, in dem angeblich einer der Diebe mit einer Probe zu sehen war. Die Aufnahme verbreitete sich im Internet und in den Medien wie ein Lauffeuer. Dabei wurden Befürchtungen laut, dass sich das gefährliche Virus nach dem Vorfall noch weiter ausbreiten könnte.

Die Leitung des betroffenen Krankenhauses bestätigte den Probendiebstahl durch die Affenherde. Demnach handelte es sich bei den Proben nicht um Coronavirus-Tests, sondern um herkömmliche Blutproben, die man COVID-19-Patienten im Rahmen der Behandlung gewöhnlich entnehme.

Inzwischen wurden die geraubten Proben vom Personal wieder eingesammelt. Die Behälter waren zwar verschlossen, wiesen aber Kratzer auf, nachdem die Affen darauf herumgekaut hatten. Die Behörden leiteten eine Untersuchung ein.

Bislang ist wissenschaftlich nicht bewiesen, ob sich Affen mit dem Coronavirus anstecken und die Infektion an Menschen weitergeben können. Einige Heimtiere wie Katzen und Hunde wurden allerdings bereits positiv auf das Coronavirus getestet.

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