Es gibt viel Bier unter Tage: Archäologen graben 600 Flaschen Bräu aus – Verzehr nicht zu empfehlen

Britische Archäologen haben bei Ausgrabungen auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei Hunderte Flaschen Bier entdeckt. Eine chemische Analyse ergab jedoch, dass der rund 150 Jahre alte Gerstensaft gesundheitsschädlich sein könnte. Von einer Kostprobe wurde abgeraten.

Bei Ausgrabungen in Leeds sind Archäologen auf einen recht ungewöhnlichen Fund gestoßen. Auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei fanden sie mehr als 600 Flaschen. Viele davon waren verkorkt und enthielten laut einer ersten Vermutung Ingwerbier. Der umfangreiche Getränkevorrat lagerte unter einer Kellertreppe. Obwohl die Pullen aus verschiedenen Fabriken stammten, wiesen die meisten davon das Etikett der Brauerei "J.E. Richardson of Leeds" auf. Der Fund wurde zunächst auf das Jahr 1880 datiert.

Eine chemische Analyse ergab jedoch, dass die Flaschen kein Ingwerbier, sondern herkömmlichen Gerstensaft enthielten. Davon zeugte unter anderem der Alkoholgehalt von drei Prozent. Außerdem wurde im Getränk Blei nachgewiesen. Die Werte des gesundheitsschädlichen Metalls lagen mit 0,13 Milligramm pro Liter deutlich über der Konzentration, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für maximal zulässig hält – 0,01 Milligramm pro Liter.

Experten erklärten die gefährlichen Bleiwerte damit, dass Rohrleitungen aus dem giftigen Metall im viktorianischen England gang und gäbe gewesen waren. Laut einem vorläufigen Plan soll der Fund Teil einer künftigen Ausstellung auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Tetley's werden.

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