Über 555 Milliarden US-Dollar: Russlands Währungsreserven erreichen Vorkrisenniveau

Russland hat die Folgen der Finanzkrise 2008 sowie der 2014 vom Westen verhängten Sanktionen überwunden – zumindest was die Währungsreserven des Landes betrifft. Diese befinden sich auf dem höchsten Stand seit über zehn Jahren und erreichen somit Vorkrisenniveau.

Russlands Gold- und Devisenreserven sind in den ersten zehn Tagen des neuen Jahres laut Zahlen der Zentralbank im Wertumfang auf 557,5 Milliarden US-Dollar angestiegen. Seit Ende des Jahres 2019 hat Moskau somit seine Devisenbestände um 7,7 Milliarden US-Dollar erhöht, was einem Anstieg von 1,4 Prozent entspricht. Am 27. Dezember beliefen sie sich noch auf 549,8 Milliarden US-Dollar.

Das derzeitige Niveau liegt zehn Prozent über dem von der Regulierungsbehörde festgelegten Zielwert und ist das höchste seit Oktober 2008, als die Finanzreserven knapp 547 Milliarden US-Dollar betrugen.

Infolge der Finanzkrise und der vom Westen im Zuge des Ukraine-Konflikts im Jahr 2014 verhängten Sanktionen hatte Russland einen erheblichen Teil seiner Reserven zur Stützung des Rubels ausgegeben. Seitdem hat das Land seine Währungsreserven von einem Tiefstand, der rund 350 Milliarden US-Dollar betrug, auf das jetzige Niveau wieder aufgestockt.

Die internationalen Reserven Russlands bestehen aus hochgradig liquiden ausländischen Vermögenswerten, die sich aus Goldbeständen, Fremdwährungen und Sonderziehungsrechten (SZR) zusammensetzen und der russischen Zentralbank sowie der Regierung zur Verfügung stehen.

Das Land hat seine internationalen Bestände stetig aufgestockt und umgeschichtet, wobei der US-Dollar aus dem Portfolio zugunsten anderer Währungen, darunter der chinesische Yuan und der Euro, gestrichen wurde. Moskau hat auch in großem Umfang in Gold investiert, wobei die Goldreserven am 1. Januar dieses Jahres mehr als 110 Milliarden US-Dollar betrugen.

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