Russischer Geistlicher wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Adoptivkindern in U-Haft

Seine Familie gilt als eine der kinderreichsten in Russland: Der Geistliche Nikolai Stremski soll im Laufe seines Lebens insgesamt 70 Adoptivkinder erzogen haben. Am Dienstag wurde der Mann verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, Minderjährige sexuell misshandelt zu haben.

In seinem Heim hat Nikolai Stremski gemeinsam mit seiner Ehefrau Galina etwa 70 Waisenkinder großgezogen. Wie es auf seiner Webseite heißt, seien 58 Kinder bereits erwachsen, zwölf weitere lebten noch im Heim. Stremski begann in den 1990er-Jahren, die Kinder zu adoptieren. Das Paar leitet auch einen Kinderchor.

Dem Priester wird nun vorgeworfen, sieben seiner minderjährigen Adoptivkinder sexuell misshandelt zu haben. Mittlerweile werden sie psychologisch betreut. 

Der 65-Jährige aus dem Gebiet Orenburg ist kein Unbekannter. In seiner kleinen Gemeinde ist er eine Art Berühmtheit. Lokale Journalisten haben über den Priester mehrere Reportagen gedreht und den luxuriösen Lebensstil des Geistlichen in Frage gestellt. Demnach soll Stremski mehrere teure Geländewagen, ein riesiges Haus sowie einen Weinkeller besitzen. Vor vier Jahren wurde er wegen Alkohol am Steuer festgenommen. Ein Video aus dem Jahr 2015 zeigt den sichtlich betrunkenen Mann bei seiner Festnahme.

Der Priester wies damals alle Vorwürfe von sich, das entsprechende Gerichtsverfahren wurde bald darauf eingestellt.

Der Geistliche wird zunächst bis zum 12. November in U-Haft bleiben. Er beantragte einen Hausarrest, dieser wurde ihm aufgrund der schweren Vorwürfe nicht gewährt. Außerdem hat die Polizei seine Adoptivtochter und deren Ehemann festgenommen. Sie werden der Freiheitsberaubung beschuldigt.

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