Der weltgrößte Möbelkonzern IKEA hatte in Russland eine Kampagne mit dem lateinischen Slogan "suum cuique" gestartet, was soviel bedeutet wie "jedem das Seine".
Der öffentliche Aufschrei gegen den Slogan ließ nicht lange auf sich warten. Unter denjenigen, die die Kampagne scharf kritisierten, war auch der russische Duma-Abgeordnete Witali Milonow, der erklärte:
Wir müssen IKEA auffordern, etwas nachzudenken und diesen Slogan aufzugeben.
Das schwedische Unternehmen entschuldigte sich und teilte in einer Erklärung mit, dass es "den Fehler zugibt" und Geschichte mit "großem Respekt behandelt".
Ursprünglich aus den Werken römischer Philosophen stammend, wurde das deutsche Äquivalent "Jedem das Seine" in den Toren von Buchenwald, dem berüchtigten Konzentrationslager bei Weimar, eingearbeitet. Während des Zweiten Weltkrieges wurden dort mehr als 56.000 Gefangene aus der Sowjetunion und Osteuropa getötet.
IKEA ist nicht das erste große Unternehmen, das für die Verwendung des Slogans in die Kritik geraten ist. ExxonMobil und Tchibo nutzten es, um im Jahr 2009 deutsche Autofahrer zum Kaffeekauf an Tankstellen zu bewegen, sahen sich aber mit Kritik jüdischer Gruppen konfrontiert. Burger King, Nokia und der russische Telekommunikationsriese Beeline gerieten ebenfalls unter Druck und mussten den Satz in den vergangenen Jahren aus ihren Werbekampagnen entfernen. In den meisten Fällen behaupteten die Unternehmen, sie seien sich der Verbindung des Slogans zum Nationalsozialismus nicht bewusst gewesen.