Russland will USA auf dem LNG-Markt Konkurrenz machen

Der Weltmarkt für Flüssiggas (LNG) könnte demnächst um einen ernst zu nehmenden Mitbewerber reicher werden, was die Preise senken würde. Dies wäre eine Herausforderung für den US-Export von Flüssiggas, da die Kosten für die USA erheblich höher sind als für Russland.

Dass russische Energieministerium geht davon aus, die Produktion von verflüssigtem Gas von gegenwärtig 30 Millionen Tonnen auf bis zu 140 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Davon ging zumindest Energieminister Alexander Nowak am Donnerstag auf dem Eastern Economic Forum (EEF) in Wladiwostok aus. Russland könnte dann mit dieser Menge "bis zu 15 bis 20 Prozent des Weltmarktes (von LNG)" bedienen, so der Minister.

Da dieses Segment eine solide Entwicklung genießen wird, hat Russland dort reichlich Möglichkeiten, um sich seinen Marktanteil zu sichern, Reserven zu monetarisieren, Bedingungen für die Entwicklung inländischer Technologien der Gasproduktion, seine Verflüssigung und Verkäufe durch die Nutzung der Nordseeroute und andere Richtungen.

Nowak betrachtet die Entwicklung der LNG-Produktion "vom Standpunkt der Erhöhung von Investitionen" als ein zunehmend vielversprechendes Gebiet auf dem heimischen Energiesektor. Er gehe davon aus, dass die Investitionen bis 2024 um bis zu 40 Prozent auf ein Volumen von sieben Billionen Rubel (rund 106 Milliarden US-Dollar) gesteigert werden können. Das betreffe den Energiesektor und "solche Segmente wie Öl und Gas und Energietechnik". Laut dem Energieminister hat die Regierung im Jahr 2018 fast fünf Billionen Rubel (rund 76 Milliarden US-Dollar) in den Energiesektor investiert, davon 4,2 Billionen Rubel in den Öl- und Gasbereich und 800 Milliarden Rubel in die Energietechnik. 

Gegenwärtig sind Gazprom und Nowatek die einzigen LNG-Produzenten in Russland. Rosneft und Exxon Mobil wollen aber in Kürze auf diesen Markt drängen, nachdem sie auf dem EEF angekündigt haben, eine LNG-Produktionsanlage in Russlands Fernen Osten zu bauen. Rosneft-Chef Igor Setschin gab nach einem Gespräch mit japanischen Vertretern bekannt, dass die Anlage in der Provinz Chabarowsk gebaut wird, und aufgrund der "geografischen Nähe der beiden Länder werden die Produkte in Japan gefragt sein". 

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