Tatverdächtiger nach Mord an russischer LGBT-Aktivistin Jelena Grigorjewa festgenommen

Die in Sankt Petersburg bekannte Menschenrechts- und LGBT-Aktivistin Jelena Grigorjewa wurde in der Nacht zum Sonntag in der nordrussischen Stadt tot aufgefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass ein privater Streit zu ihrem Tod geführt hat.

Die Leiche der Frau wurde mit mehreren Stichwunden unweit von ihrem Haus entdeckt, berichtete die Online-Zeitung Fontanka. Dem Menschenrechtsaktivisten Dinar Idrissow zufolge sei Grigorjewa in jüngster Zeit vermehrt Opfer körperlicher Gewalt geworden und habe Morddrohungen bekommen. Ihre Anzeigen bei den Rechtsschutzorganen hätten jedoch "keine spürbare Reaktion der Polizisten" hervorgerufen. Grigorjewa setzte sich vor allem für Demokratie, Frieden und die Rechte sexueller Minderheiten ein.

Am Mittwoch wurde ein tatverdächtiger Kirgise in Sankt Petersburg festgenommen. Sein Name wird zunächst nicht bekannt gegeben. Bei dem Mann soll es sich laut Ermittlern um einen Bekannten der Getöteten handeln. Es sei bei einer Privatfeier zu einem Streit zwischen Grigorjewa und dem Mann gekommen, bei dem er mit einem Messer mehrmals auf sie eingestochen habe. Dabei soll der Festgenommene unter Alkoholeinfluss gestanden haben, hieß es. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

Mehr zum ThemaNeue Berichte über Verfolgung von Homosexuellen in Tschetschenien - Ein Faktencheck