Historiker: Sie wollen uns unserer Geschichte und der Achtung vor unseren Vorfahren berauben

Die "Welt" hat einen Artikel veröffentlicht, in dem der Autor passend zum Gedenktag der Schlacht bei Prochorowka, die am 12. Juli 1943 stattfand, erklärt, dass der Sieg der Roten Armee in Wirklichkeit eine Niederlage gewesen sei.

Der leitende Welt-Redakteur für Geschichte Sven Felix Kellerhoff hat einen Artikel über die Panzerschlacht bei Prochorowka verfasst, in dem er behauptet, dass der Sieg der Roten Armee eigentlich eine Niederlage gewesen sein soll. Dabei verweist er auf neue vermeintliche Erkenntnisse, die eine "katastrophale Niederlage der Roten Armee bei Prochorowka belegen" sollen.

Entsprechend dieser Behauptung erklärt Kellerhoff, dass das zu Ehren des Triumphes der sowjetischen Armee errichtete Denkmal eigentlich entfernt werden müsse. Er schreibt:

Eigentlich müsste dieses Denkmal sofort abgerissen werden.

Eine Aussage, die in den russischen Medien für viel Empörung sorgte.

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RT-Deutsch sprach mit dem russischen Wissenschaftlichen Direktor der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft Michail Mjagkow über den Welt-Artikel. Der Experte für Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges erklärte, dass derartige Behauptungen einen Versuch darstellen, das russische Volk seiner Geschichte und der Achtung vor seinen Vorfahren zu berauben.

Mjagkow wies darauf hin, dass sich die Versuche der Geschichtsumschreibung immer dann häufen, wenn entsprechende Gedenktage anstehen. Der Historiker betonte, dass ein derartiges Umdeuten der Geschichte gefährlich sei, da es die Weichen für ein Erstarken des Neonazismus stelle.