Russischer Militärhistoriker zum "Hitler-Stalin-Pakt": "Das Wort 'Freundschaft' war falsch" (Video)

Am 4. Juli hat der Chefkurator der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft, Sergei Iwanow, im Pressezentrum des Medienunternehmens "Rossija Sewodnja" eine Konferenz abgehalten. Diese war dem Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren und seinen Ursachen gewidmet.

Auf der Pressekonferenz berichtete der Politiker über die Haltung der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft zu den Hintergründen und Ursachen des Zweiten Weltkrieges. Ins Gespräch kamen auch der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt und der Deutsch-Sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag, umgangssprachlich auch als "Hitler-Stalin-Pakt" bezeichnet. Danach gewährte Sergei Iwanow RT ein exklusives Interview.

Dort erklärte der Chefkurator der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft, dass ihm an dem am 28. September 1939 geschlossene Freundschaftsvertrag mit Nazi-Deutschland der Name gar nicht gefalle:    

Dass die damalige sowjetische Führung damit ihre positive Einstellung betonen wollte und den Krieg so lange wie nur möglich zu vermeiden versucht hat, ist zwar verständlich. Aber das Wort 'Freundschaft' in Bezug auf Nazi-Deutschland war allerhand – in jeder Hinsicht, es gefällt mir nicht, ich denke, es war falsch.

Unter den Ursachen des Zweiten Weltkrieges nannte Iwanow den Friedensvertrag von Versailles nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Dieses Dokument habe Iwanow zufolge zum Aufstieg der Nazis in Deutschland beigetragen.

Er war so erniedrigend für Deutschland, dass er in der deutschen Bevölkerung die Atmosphäre des Extremismus – und später auch des Faschismus – schuf. Dann begann diese Expansion in Richtung Österreich, Tschechoslowakei, Polen und dann Sowjetunion", erklärte der Chefkurator der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft.

 Warum

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