Russische Medienaufsichtsbehörde fordert Zugriff auf Tinder-Daten

Russische Behörden fordern von der Dating-App Tinder die Herausgabe von Nutzerdaten. Die Betreiber von Tinder seien verpflichtet, die personenbezogenen Daten mindestens ein halbes Jahr zu speichern und den Behörden auf Anfrage bereitzustellen.

Russlands Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation (Roskomnadsor) hat die Dating-Plattform Tinder am Montag auf eine spezielle Liste gesetzt, wonach das Unternehmen dazu verpflichtet wird, auf Anfrage der russischen Strafverfolgungsbehörden personenbezogene Daten von Nutzern offenzulegen. Unter anderem könnten neben der Polizei auch der russische Inlandsgeheimdienst FSB sowie das Innenministerium die Daten verlangen.

Seit dem Jahr 2016 dürfen die Behörden auf Daten per Gesetz zugreifen, wenn sie kriminelle Machenschaften vermuten oder einem Terrorverdacht nachgehen. 

Kreative Internetnutzer reagierten mit zahlreichen sarkastischen Beiträgen auf die Nachricht. Ein entsprechender Beitrag zeigt, wie ein gewisser Major (gemeint ist augenscheinlich ein Sicherheitsdienstmitarbeiter) nach rechts wischt und einem Tinder-Nutzer ein "Super-Like" gibt.

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