Kurssprung für Aktien des russischen Aluminiumriesen Rusal - USA heben Sanktionen auf

Der Aktienkurs des russischen Aluminiumriesen Rusal ist um 25 Prozent gestiegen, nachdem die USA verkündet haben, die Sanktionen gegen das Unternehmen aufzuheben, weil ein sanktionierter Miteigentümer der Firma seine Anteile am Unternehmen reduziert hat.

Die Trump-Regierung informierte den Kongress am Mittwoch über ihre Pläne, die Sanktionen gegen zwei russische Unternehmen, Rusal und EN+ Group, aufzuheben. Beide Unternehmen befinden sich im Besitz des russischen Geschäftsmannes Oleg Deripaska, der im Zuge der umfassenderen US-Sanktionen gegen Russland in die Liste der sanktionierten Unternehmen und Einzelpersonen aufgenommen wurde. In einer Erklärung des US-Finanzministers Steven Mnuchin heißt es:

Das US-Finanzministerium sanktionierte diese Unternehmen wegen ihres Eigentums und ihrer Kontrolle durch den sanktionierten russischen Oligarchen Oleg Deripaska, nicht wegen des Verhaltens der Unternehmen selbst. […] Diese Unternehmen haben sich verpflichtet, Deripaskas Anteil deutlich zu verringern und seine Kontrolle zu beschneiden.

Am 6. April verhängte Washington mit Verweis auf "bösartige Aktivitäten" Russlands Sanktionen gegen den russischen Geschäftsmann und die Unternehmen, an denen er beteiligt ist. Dieser Schritt löste Ängste vor einem weltweiten Aluminiummangel aus und beeinflusste damit die Preise für das Metall.

Die Umsetzung der Beschränkungen wurde jedoch verschoben, um mehr Zeit für Gespräche mit Rusal und den Muttergesellschaften zu haben.

Rusal Stock und En+s Global Depositary Receive zeigten bei der Eröffnung der Moskauer Börse am Donnerstag einen deutlichen Kursanstieg: zunächst ein Sprung um 30 bis 40 Prozent, dann ein leichter Rückgang.

Deripaska selbst wird weiterhin auf der Sanktionsliste stehen und sein Eigentum in den USA wird bleibt blockiert, so das US-Finanzministerium. Die Investitionen des Tycoons in En+, Rusal oder EuroSibEnergo sind ebenfalls eingefroren. Er kann außerdem weder für seine Aktien noch aus zukünftigen Dividenden der Unternehmen Erlöse erhalten.

Kurz nach der Ankündigung des US-Finanzministeriums erklärte die London Metal Exchange, dass sie ihre Aussetzung für von Rusal hergestelltes Aluminium aufheben werde, sobald die Maßnahme umgesetzt sei.

Rusal begrüßte die Entscheidung des US-Finanzministeriums und betonte, dass es weiterhin alle notwendigen Schritte unternimmt, um "das Unternehmen wieder zu einem normalen Betrieb zu machen". Allerdings stellte der Aluminiumriese fest, dass es keine Garantien dafür gibt, dass die Beschränkungen wie versprochen aufgehoben werden.