Verteidigungsminister Schoigu: Müssen uns auf militärische Konflikte in der Arktis vorbereiten

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat erklärt, dass die ressourcenreiche arktische Region für viele Nationen attraktiv geworden sei und warnte, dass die Situation zu einer militärischen Konfrontation führen werde, auf die Moskau vorbereitet sein müsse.

Am Freitag fand in Russland eine Konferenz der hohen Beamten des russischen Verteidigungsministeriums statt. Während einer Sitzung wies Russlands Verteidigungsminister darauf hin, dass ein internationaler Wettlauf in der Arktis-Region zu militärischen Konflikten führen könnte:

Der Schutz der Interessen Russlands in der Arktis und die aktive Entwicklung dieser Region gehören weiterhin zu den obersten Prioritäten der russischen Streitkräfte. Heute ist die Arktis zu einem Punkt territorialer, ressourcensuchender und militärstrategischer Interessen einer ganzen Reihe von Nationen geworden. Dies kann zu einer Erhöhung des Konfliktpotenzials in der Region führen.

Er wies darauf hin, dass abgesehen von Russland Nationen wie Schweden, Deutschland, Südkorea, die Vereinigten Staaten und China Eisbrecher in der Arktis hätten. Er betonte dabei, dass die russische Nordflotte den komplexen Plan zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten weiter umsetzte.

In diesem Frühjahr stellte die Nordflotte den Eisbrecher Ilja Muromez (den ersten russischen Eisbrecher seit etwa 45 Jahren, der speziell für die Marine gebaut wurde) und das Versorgungsschiff Elbrus in den Dienst. In diesem Sommer ließen wir die Fregatte Admiral Gorschkow und das Landungsschiff Iwan Gren vom Stapel. Die Zustandstests des Kraftstofftankers Akademisker Paschin sind derzeit im Gange", teilte Schoigu den Verteidigungsbeamten mit.

Bis Ende des Jahres werde die Nordflotte fünf Kampfschiffe, fünf Versorgungsschiffe, 15 Flugzeuge und 62 Radarstationen und Raketen-Radarkomplexe erhalten. Als Ergebnis werden 56,7 Prozent aller Waffen und Ausrüstungen der Nordflotte die modernsten Modelle sein, so der Minister.

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Außerdem hat Russland den Bau von Militärstützpunkten in der Arktis fortgesetzt und Übungen unter extremen Bedingungen durchgeführt, um die Kampfbereitschaft des Militärs zu erhöhen. Eine dieser Übungen ist die fortgesetzte Expedition der Arktis-Brigade zum "Nowaja Semlja"-Archipel, die gemeinsam mit der Russischen Geographischen Gesellschaft durchgeführt wird.

Dies war nicht das erste Mal, dass Schoigu von einer wachsenden internationalen Konkurrenz in der Arktis sprach und vor potenziellen Angreifern warnte. Anfang 2015 erklärte der Minister, dass Russland im Rahmen der allgemeinen Politik zur "Gewährleistung der nationalen Sicherheit" militärische Mittel einsetzen werde, um seine Interessen in der Region zu schützen, falls sich ein solcher Bedarf ergibt.

Der Schutz der nationalen Interessen in der Arktis wurde in die neue russische Militärdoktrin von 2014 aufgenommen.