Russland baut gigantische neue Eisenbahnmagistrale zur Anbindung arktischer Regionen

Russland will die Anbindung seiner arktischen Regionen durch Errichtung einer 686 Kilometer langen Eisenbahnstrecke stärken. Die Strecke soll die Logistik für die Nordostpassage übernehmen, um den Handel zwischen Europa und Asien sowie russische Energieprojekte in der Arktis zu fördern.

Das Projekt mit dem Namen Sewerny schyrotny chod (zu Deutsch: Nördlicher Breitengrad-Weg) werde laut Behördenangaben bis 2023 abgeschlossen sein. Es erfordert den Bau einer 350 Kilometer langen Eisenbahnstrecke sowie die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur. Das Verkehrsaufkommen auf der Strecke wird auf 23,9 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt.

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Diese Strecke in nördlichen Breitengraden wird die Regionen Ural und Westsibirien mit dem Nördlichen Seeweg (auch Nordostpassage genannt) verbinden und die Ausweitung des Warentransports über arktische Gewässer ermöglichen. Die Kosten des Projekts werden auf rund 200 Milliarden Rubel (3,6 Milliarden US-Dollar) geschätzt.

Die Strecke ist entscheidend für ein weiteres russisches Megaprojekt in der Arktis: Der Nördliche Seeweg, ein Transportweg, der sich über die gesamte Länge der arktischen und fernöstlichen Regionen Russlands erstreckt und voraussichtlich zu einer wichtigen Handelsroute für den Güterverkehr zwischen Europa und Asien werden wird.

Die arktische Route von Südostasien nach Europa halbiert die Transportzeit im Vergleich zu traditionellen Routen durch den Suez- und Panamakanal. In der Sowjetzeit diente sie vor allem der Versorgung ansonsten isolierter Siedlungen in der Arktis.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Nordostpassage für den internationalen Güterverkehr geöffnet. Präsident Wladimir Putin erklärte jedoch einschränkend, dass sein Land auf der strategisch kritischen Route durch die arktischen Gewässer Russlands durchaus auch Verbote für Schiffe unter ausländischer Flagge erwäge.