Mexiko-Deutschland 1:0: Außenseiter gewinnt überraschend gegen amtierenden Weltmeister

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ihr WM-Auftaktspiel gegen Mexiko mit 0:1 (0:1) verloren. Hirving Lozano besiegelte am Sonntag vor rund 80 000 Zuschauern im Moskauer Luschniki-Stadion mit seinem Tor in der 35. Minute den Fehlstart des Weltmeisters.

In der 35. Minute übernahm Mexiko die Führung, als PSV Eindhoven's Lozano das einzige Tor des Spiels schoss. Bundestrainer Löw ergriff mit der Einwechslung von Marco Reus für Sami Khedira nach einer Stunde notgedrungen ein taktisches Gegenmittel. Offensives Risiko war notwendig, nachdem zuvor Stabilität und Ordnung gefehlt hatten. Doch die Wende blieb aus. Ein Freistoß von Toni Kroos (39.), den Mexikos Torwart Guillermo Ochoa mit den Fingern an die Latte lenken konnte, schon in der ersten Halbzeit und mehr Druck in der Schlussphase waren einfach viel zu wenig.

Der Stürmer Timo Werner enttäuschte. In der zweiten Hälfte des Spiels dominierte die Nationalelf die Partie, doch die mexikanische Abwehr hielt dem unerbittlichen Druck stand, indem sie zu tief standen. Mexiko siegte verdient und deckte die Mängel im deutschen Spiel schonungslos auf. Letztmals verlor Deutschland vor 36 Jahren zum WM-Auftakt, damals 1:2 gegen Algerien.

Löws Taktik ging hinten und vorne nicht auf. Zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, keine Ordnung, keine Stabilität. Von der versprochenen Besserung nach den mauen Tests gegen Österreich (1:2) und Saudi-Arabien (2:1) war nicht zu sehen. Vor allem Khedira und Toni Kroos konnten die Lücken nicht schließen.

Damit ist Deutschland nach Italien (2010) und Spanien (2014) der dritte Weltmeister in Folge, der seine Titelverteidigung mit einer Niederlage beginnt.

Geschichte wurde auch geschrieben, als Mexikos 39-jähriger Verteidiger Rafael Marquez in der zweiten Halbzeit der dritte Spieler wurde, der an fünf aufeinander folgenden Weltmeisterschaften teilnimmt. Die anderen beiden Spieler, die das geschafft haben, sind der Deutsche Lothar Matthäus und der Mexikaner Antonio Carbajal.

(RT/dpa)